Statsminister (Norwegen)

Der Statsminister (dt. Ministerpräsident[1][2][3][4]) ist der Regierungschef Norwegens. Er wird vom Statsministerens kontor (SMK) in seinen Aufgaben unterstützt.

Norwegen ist laut seiner Verfassung von 1814 eine konstitutionelle Erbmonarchie. Formal liegt die Exekutive beim König, der den Ministerpräsidenten ernennt, mit der Regierungsbildung beauftragt und die von ihm vorgeschlagenen Minister beruft.

Entwicklung des Titels

Ursprünglich trug das Amt den inoffiziellen Titel „Erster Minister“ (norw. førstestatsråd). Was in vielen Ländern „Minister“ genannt wird, trug in Norwegen den Titel statsråd („Staatsrat“) oder departementschef („Chef des Departements XY“). 1873 wurde der Titel statsminister eingeführt. Im Deutschen findet allgemein die Übersetzung „Ministerpräsident“, selten auch „Premierminister“, Verwendung. Der aus dem Deutschen entlehnte Titel ministerpresident ist in Norwegen negativ konnotiert, da ihn der von den Nationalsozialisten eingesetzte Vidkun Quisling benutzte.

Verfassungsrechtliche Stellung

Die Rechte und Pflichten des Ministerpräsidenten sind in der Verfassung nicht ausdrücklich festgelegt. Explizit wird lediglich seine Unterschrift bei Kabinettsentscheidungen gefordert. Zudem besitzt der norwegische Ministerpräsident eine Extrastimme, wenn der König im Staatsrat nicht anwesend ist. Der Regierungschef ist den übrigen Ministern formal hierarchisch nicht übergeordnet. Allerdings hat er ein Informationsrecht, das sich auf alle Ministerien erstreckt.

Listen der Amtsträger

Statthalter von Norwegen während der dänisch-norwegischen Personalunion

  • Christen Munk (1556–1572)
  • Povel Huitfeldt (1572–1577)
  • Ludvig Ludvigsen Munk (1577–1583)
  • Axel Gyldenstjerne (1588–1601)
  • Jørgen Friis (1601–1608)
  • Enevold Kruse (1608–1618)
  • Jens Juel (1618–1629)
  • Christopher Knudsson Urne (1629–1642)
  • Hannibal Sehested (1642–1651)
  • Gregers Krabbe (1651–1655)
  • Niels Trolle (1656–1661)
  • Iver Tageson Krabbe (1661–1664)
  • Ulrik Fredrik Gyldenløve (1664–1699)
    • Ove Juel (Vize) (1669–1674)
    • Erik Banner (Vize) (1679–1681)
    • Just Høeg (Vize) (1682–1694)
    • Frederik von Gabel (Vize) (1699–1708)
    • Johan Vibe (Vize) (1708–1710)
  • Woldemar Freiherr von Löwendal (1710–1712)
    • Claus Henrik Vieregg (Vize) (1712–1713)
    • Fredrik Krag (Vize) (1713–1722)
  • Ditlev Vibe (1722–1731)
  • Christian Rantzau (1731–1739)

Reichsstatthalter bzw. Ministerpräsidenten von 1814 bis 1884

Ministerpräsidenten seit Einführung des Parlamentarismus

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Egil Schanke: Norsk-tysk økonomisk/administrativ ordbok, Oslo 1997, S. 152
  2. Gerd Paulsen: Norsk-tysk blå ordbok, Oslo 1998, S. 433
  3. Tom Hustad: Stor norsk-tysk ordbok, Oslo 1999, 3. Auflage, S. 733
  4. Lingua Tysk-norsk/norsk-tysk ordbok, Oslo 2005, 2. Auflage, S. 810
  • regjeringen.no Offizielle Webseite der norwegischen Regierung (Bokmål, Nynorsk, Samisch, Englisch)

Literatur

  • Noregs regjeringar. Statsrådar, statssekretærar, politiske rådgjevarar, hrsg. von der Staatskanzlei, Oslo 2003
  • Per Otto Borgen: Norges statsministre, Aschehoug, Oslo 1999. ISBN 82-03-22389-3
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