Stanislas Sorel
Louis-Amédée-Stanislas Sorel (* 1803 in Putanges, Frankreich; † 18. März 1871 in Paris, Frankreich) war ein französischer Ingenieur und Erfinder.[1]
Biographie
Der Sohn eines Uhrmachers wuchs zusammen mit seinem Bruder Hippolyte-Francois-Xavier auf.[2] Ohne tiefergehende Schulausbildung trat er in die Werkstatt seines Vaters ein. Bereits im Alter von 21 Jahren heiratete Sorel und wurde Vater zweier Kinder. 1828 ging er nach Paris. Dort schlug er sich mit verschiedenen Arbeiten durch und besuchte wissenschaftliche Vorlesungen. Weiterhin experimentierte er in seiner Freizeit. Am 10. Mai 1837 meldete er, zusammen mit dem Industriellen Hector Ledru ein Patent für ein galvanisches Verfahren an, das ihm 1838 erteilt wurde.[3] Mit diesem Verfahren konnte man Stahlteile durch eine Beiztechnik wirtschaftlich reinigen und vorbehandeln. Es war ein Vorläufer der modernen Feuerverzinkung.
Sorel macht aber noch weitere Erfindungen. So entwarf er die Überdruckpfeife für Dampfkessel und wasserdichtes Gewebe. Weiterhin eine Art Solarleuchte, eine thermostatische Steuerung für Badheizungsanlagen und einen kleinen Haushaltsherd. 1842 Veröffentlichte Sorel seine Schrift zur Galvanisation mit dem Titel Galvanisation du fer, procédé Sorel, société H. Ledru et Cie, brevetés im Verlag Galban.[4]
1867 entwickelte Sorel aus einer Kombination von Magnesiumoxid und Magnesiumchlorid eine neue Form von Zement her: Sorelzement, ein Säure-Base-Zement, wurde unter anderem für Schleifsteine, Fliesen und Kunststeine verwendet.
Ehrungen
Für sein Galvanisierungsverfahren wurde ihm von der Société d´Encoratement die Goldmedaille verliehen. Weiterhin erhielt er zweimal den Prix Montyon. Sorel erhielt zur Pariser Weltausstellung 1855 die Verdienstmedaille erster Klasse und war Ritter der Ehrenlegion.[5] Zu Ehren Sorels wurde das Sorel-Eisen benannt, einer der Ausgangsstoffe für Wootz, der als Ausgangsstahl unter anderem zur Herstellung von Damaszener Stahl dient.
Literatur
- Le Génie industriel : revue des inventions françaises et étrangères, Armegaut Freres, Paris, 1871[6]
Einzelnachweise
- Le Contrôleur de l'enregistrement, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 85/86, abgerufen am 5. Oktober 2016
- Journal du Manuel des notaires, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 463, abgerufen am 5. Oktober 2016
- The London Journal of Arts and Sciences, and Repertory of Patent, Band 14, bei Google Books, abgerufen am 30. September 2016
- Galvanisation du fer, bei WorldCat, abgerufen am 28. September 2016
- Annuaire statistique, administratif, industriel et judiciaire, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 301, abgerufen am 27. September 2016
- Le Génie industriel : revue des inventions françaises et étrangères, in der Bibliothèque nationale de France, Seiten 228 bis 231, abgerufen am 5. Oktober 2016