Stalburg Theater
Das Stalburg Theater ist ein Ende der 1990er Jahre von dem Journalisten Michael Herl gegründetes Theater im Frankfurter Stadtteil Nordend.
Geschichte
An der heutigen Stelle lässt sich bereits 1415 ein Gebäude nachweisen. Ende des 15. Jahrhunderts kam es in den Besitz des damals reichsten Frankfurter Patriziers, Claus Stalburg, nach dem es seitdem, aufgrund seiner Eigenschaft als abgelegener Landsitz, als Stalburger Oede bekannt war. Das Gebäude wurde im frühen 18. Jahrhundert barockisiert, in der Gründerzeit in den Bau der Apfelweinwirtschaft Zur Stalburg einbezogen, die 1879 eröffnete.
Seitdem hat sich an dem Gebäude fast nichts mehr verändert, es kamen überwiegend in der Zeit zwischen 1900 und dem Ersten Weltkrieg einige Anbauten hinzu, darunter östlich des Hauptgebäudes ein Tanzsaal. Neben Festivitäten diente er auch als Treffpunkt von Männergesangsvereinen, von denen mittlerweile nur noch einer verblieben ist.
Im November 1998 wurde in dem somit zunehmend nicht mehr genutzten Tanzsaal das Stalburg Theater von dem Journalisten Michael Herl ins Leben gerufen. Wirtschaftlicher Träger ist ein gemeinnütziger Verein.
Programm
Das Programm besteht vorwiegend aus Eigenproduktionen, die etwa 80 Prozent des Spielplans ausmachen. Sie werden zumeist vom Hausregisseur Manfred Roth inszeniert. Seit 2001 verfügt das Haus über ein eigenes Ensemble: das Ensemble Stalburg Theater. Hinzu kommen Gastspiele bundesweit bekannter Künstler wie der U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern, Frank Wolff, Sabine Fischmann, F.W. Bernstein, Pit Knorr, Jo van Nelsen, Ingrid El Sigai, Mathias Tretter, Claus von Wagner und Matthias Scheuring.
Jeden Sommer veranstaltet das Stalburg Theater das Stalburg Theater offen Luft (Stoffel), eine vierwöchige Freiluft-Veranstaltung im Günthersburgpark mit zwei täglichen Programmen bei freiem Eintritt.
Anlässlich des Todes der Pianistin und Sängerin Anne Bärenz (1950–2005), die dem Theater verbunden war, gründete das Stalburg Theater im Mai 2006 das CD-Label Stalburg Theater Tonträgerei.