Stahlcord
Stahlcord (auch Stahlkord) ist ein Drahtseil aus vermessingtem oder verzinktem Stahldraht.
- als parallel angeordnete Filamente bei Kraftübertragung in eine Vorzugsrichtung (zum Beispiel in Keilriemen und Förderbändern)
- als gewobene Flächengebilde zur zweidimensionalen Kraftaufnahme (zum Beispiel in Förderbändern oder -gurten) oder zur Dehnungsbegrenzung (zum Beispiel in Autoreifen[1] oder Hydraulikschläuche).
Michelin stellte 1938 den ersten Luftreifen („Metalic“) mit Stahlcord her.[2] 1951 begann die Continental AG mit der Produktion von Transportbändern mit Stahlkarkasse.
Gürtelreifen für Automobile (Pkw. Lkw) haben Gürtel aus Stahl in der Karkassse. Die Zugkräfte in den Seitenwänden der Reifen von Pkw nehmen Polyesterfäden in gekreuzten Lagen auf.
Die Bezeichnung Drahtreifen (am Fahrrad mit Tiefbettfelge) kommt von Stahldraht – ehemals ein verschweißter Ring, heute eher mehrere Windungen dünneren Drahts – in den Rändern des U-förmigen Reifenquerschnitts, der den Sitz des unter Luftdruck stehenden Reifens auf der Felgenschulter innerhalb des Felgenrandes bewirkt. Radreifen größerer Felgendurchmesser mit feinen Stahldrähten können per Achter auf halben Durchmesser verwunden werden. Sogenannte Faltreifen, die mehrfach gefaltet ein kompaktes Bündel ergeben, haben anstelle der Drahteinlagen typisch Aramidfäden, die sich beim Füllen des Reifens mit Luft deutlich mehr längen als Stahldraht.
Fahrrad-Schlauchreifen werden hingegen ohne Draht von Klebstoff („Reifenkitt“), Reifenband und Luftdruck auf der leicht konkaven Flachbettfelge gehalten.
Wenn Gummi und Galvanisierung des Drahts in sehr alten Reifen porös werden, kann Stahldraht von Wasser angegriffen, durch Rost geschwächt werden und unter Zugbelastung versagen.
Weblinks
- Technische Kennzahlen. Archiviert vom Original am 24. Juli 2008; abgerufen am 5. September 2016.