Stadtmuseum Gehrden
Der Stadtmuseum Gehrden ist ein Museum in Gehrden in der Region Hannover. Sein Sitz ist das denkmalgeschützte alte Brauhaus der Stadt.
Das Stadtmuseum Gehrden | |
Daten | |
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Ort | Gehrden, Dammstraße 15 |
Art | |
Eröffnung | 1975[1] |
Besucheranzahl (jährlich) | 1300[2] |
Betreiber |
Heimatbund-Ortsgruppe Gehrden
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Leitung |
Peter Lübcke
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Website | |
ISIL | DE-MUS-284911 |
Geschichte
Im Jahr 1941 begründete der Gehrdener Ehrenbürger und Konrektor August Kageler in einem Zimmer des Rathauses ein Stadtarchiv. Anfang der 1960er Jahre wurde das Archiv in die Franzburg ausgelagert. Durch Einbruch, Diebstahl und Vandalismus gingen 1965[4] die Archivbestände in dem baufälligen Gebäude[5] verloren.
Verbunden mit einem Sach- und Geldspendenaufruf mietete die Stadt Gehrden im Jahr 1975 das alte Brauhaus.[4] Nachdem 1982/83 der ehemalige Hopfenboden im Dachgeschoss ausgebaut wurde, hat das Stadtmuseum seit April 1984 seine heutige Ausstellungsfläche.[6]
Eine Gruppe des Heimatbundes Gehrden übernahm im September 1999 die Museumsleitung.[4] Die Stadt Gehrden stellt, Stand 2015, jährlich 15.000 Euro für die Gebäudeunterhaltung zur Verfügung.[4]
Gebäude
Das denkmalgeschützte[7] ehemalige Brauhaus aus dem Jahr 1665 ist das drittälteste erhaltene Gebäude Gehrdens.[2] Älter sind nur die Margarethenkirche und der Ratskeller.[8]
Das Stadtmuseum an der Ecke Dammstraße/Brauereiweg ist ein eingeschossiger Bau mit hohem Sockelgeschoss. Das eigentümliche Dach besitzt beidseitig zwei durchgehende Schleppgauben mit Lüftungsöffnungen übereinander. Hauskanten, Tür- und Fensteröffnungen des Putzbaus sind aus scharriertem Sandstein gefertigt.[7]
Die fünf Ausstellungsräume im Hauptgeschoss und der ausgebaute Dachboden[6] sind nur über Treppen zu erreichen. Vor allem die steile Treppe zum Dachgeschoss bereitet manchen Nutzern Probleme. Ein behindertengerechter Umbau oder der Einbau eines Treppenlifts werden aus Denkmalschutzgründen nicht genehmigt.[2]
Ausstellung
Im Stadtmuseum dokumentieren etwa 1000 Exponate die Gehrdener Geschichte.[4]
Die Ausstellung reicht von Fossilien aus der Kreidezeit und archäologischen Funden aus Stein-, Bronze- und Eisenzeit[3] bis zur Stadt- und Entwicklungsgeschichte von Gehrden und seinen Ortschaften sowie der des Calenberger Landes. Darunter sind unter anderem Grabbeigaben aus den 1997 am Burgberg gemachten regional bedeutenden Gräberfunden aus der Merowingerzeit im 6./7. Jahrhundert.[1]
Weiterer Ausstellungsschwerpunkte sind Gehrdens Vereine, die Feuerwehr und das Handwerk.[1] Im Museum gibt es eine komplette Schmiede aus der Zeit von 1870 bis 1890, eine Tischlerwerkstatt und Stellmacherei von 1900,[9] eine Schusterwerkstatt aus der Zeit von 1870 bis 1890[6] und viele Gegenstände aus dem bäuerlichen Leben.[1]
Zwischen 1999 und 2015 fanden im Stadtmuseum 45 Sonderausstellungen statt, die auch aus dem Umland von Hannover Museumsbesucher anzogen.[4]
Besucher
Das Museum ist sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.[2]
Von 1999 bis 2017 hatte es insgesamt 36.000 Besucher. Im Jahr 2017 waren es 1300.Weblinks
- Kurzbeschreibung beim Heimatbund Gehrden
Einzelnachweise
- Stadtmuseum Gehrden. Region und Landeshauptstadt Hannover, abgerufen am 6. April 2018.
- Dirk Wirausky: Besucherrückgang im Stadtmuseum. www.haz.de, 21. März 2018, abgerufen am 6. April 2018.
- Stadtmuseum Gehrden. Museumsverband für Niedersachsen und Bremen, abgerufen am 6. April 2018.
- Heidi Rabenhorst: Gehrdener Stadtmuseum besteht 40-Jahre. www.haz.de, 29. November 2015, abgerufen am 6. April 2018.
- Rainer Piesch: Franzburg. www.gehrdener-ansichten.de, abgerufen am 6. April 2018.
- Stadt Gehrden (Hrsg.): Stadt Gehrden. Region Hannover. Die Burgbergstadt, S. 38 PDF (8,97 MB); abgerufen am 6. April 2018
- Stadt Gehrden (Hrsg.): Städtebauliche Sanierung Zentrum: Rahmenplan. Anlage, S. 8–14 PDF (3,59 MB); abgerufen am 23. März 2015
- Rainer Piesch: Ratskeller und Marktplatz. www.gehrdener-ansichten.de, abgerufen am 6. April 2018.
- Tobias Welz: Was hat das Stadtmuseum zu bieten?, Burgbergblick, 28. März 2018, S. 3