St. Peter (Zingsheim)
Die katholische Pfarrkirche St. Peter in Zingsheim, einem Ortsteil von Nettersheim im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen, ist im Kern eine romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert. Die Kirche ist ein geschütztes Baudenkmal.[1]
Die Pfarrei Zingsheim bildet heute mit mehreren anderen Pfarreien die Gemeinschaft der Gemeinden Hl. Hermann-Josef Steinfeld im Bistum Aachen.[2]
Architektur
Außenbau
Die Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau. Der 1602 neu errichtete, mit einem Spitzhelm gedeckte Westturm nimmt die gesamte Breite des Hauptschiffs ein. Der Chor und die Sakristei im Chorscheitel wurden 1717 angebaut. Um 1730 entstand Ernst Wackenroder zufolge die westliche Vorhalle.[3]
Nikolaus Reinartz nimmt aber aufgrund der Aufzeichnungen des Zingsheimer Pfarrers Matthias Pfleumer (1700–1712) an, dass im Jahre 1711 die Kirche umgebaut wurde, indem unter anderem die kleine Vorhalle vor einem neuen durch die Westwand des Turms gebrochenen Eingang errichtet und das südliche Seitenschiff abgerissen wurde.[4]
Nach den Plänen von Georg Lünenborg wurde 1965 ein neues nach Süden ausgerichtetes Kirchenschiff mit 185 Sitzplätzen an der Südseite der alten Pfarrkirche angefügt.
- Westturm und Vorhalle
- Blick aus Nordost auch auf das kleine nördliche Seitenschiff
- Blick aus Südost auf den Ostchor, die alte Sakristei und den angefügten Erweiterungsbau
Innenraum
Die Kirche, ursprünglich ein einschiffiger Saalbau, wurde vermutlich im 12. Jahrhundert zu einer dreischiffigen Basilika umgebaut. Von diesem Bau ist das Kreuzgratgewölbe im östlichen Joch erhalten. Die Kreuzrippengewölbe im nördlichen Seitenschiff und im Hauptschiff stammen aus spätgotischer Zeit. An das dreijochige Langhaus schließt sich im Osten der dreiseitig geschlossene Chor an.
Im Süden des Hauptschiffs öffnen sich drei Rundbogenarkaden zum Erweiterungsbau des Architekten Georg Lünenborg.
- Mittelschiff und Chor
- Blick vom Mittelschiff in den Westturm
- Blick von der alten in die neue Kirche
Bleiglasfenster
Der moderne Anbau besitzt Bleiglasfenster von Rainer Fünders, Sr. M. Praxedis OCSO und Maria Katzgrau. In den Chorfenstern der alten Kirche sind Fragmente mittelalterlicher Fenster integriert.
- Fragment eines mittelalterlichen Fensters
- Fragment eines mittelalterlichen Fensters
- Fragment eines mittelalterlichen Fensters
- Fragment eines mittelalterlichen Fensters
Ausstattung
- Die Kreuzigungsgruppe wird ins 15. Jahrhundert datiert.
- Das Taufbecken aus Namurer Blaustein stammt aus dem 12. Jahrhundert.
- Taufbecken
- Taufbecken
- Taufbecken
Literatur
- Georg Dehio (bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I. Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X, S. 1239.
- Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim. Geschichte, Bauart, Ausstattung. Kall 2004, S. 149 ff.
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. (=Paul Clemen [Hrsg]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 11. Band, II. Abt.). Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1932, S. 466 ff.
Weblinks
- St. Peter – Zingsheim Gemeinschaft der Gemeinden Hl. Hermann Josef Steinfeld (abgerufen am 28. Oktober 2018)
- Nettersheim-Zingsheim, Kath. Kirche St. Peter Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. (abgerufen am 30. Juli 2012)
Einzelnachweise
- Baudenkmal Nr. 156 in der Denkmalliste der Gemeinde Nettersheim
- St. Peter – Zingsheim Gemeinschaft der Gemeinden Hl. Hermann Josef Steinfeld
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 11. Band, II. Abt.). Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1932, S. 466 ff.
- Nikolaus Reinartz: Matthias Pfleumer in Zingsheim, ein reformeifriger Eifelpfarrer (1700–1712). (= Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen. 14. Band). Aachen 1952, S. 26 f.