St. Nikolaus (Deising)
Die katholische Filialkirche St. Nikolaus in Deising, einem Stadtteil von Riedenburg im niederbayerischen Landkreis Kelheim, ist eine romanische Chorturmanlage aus dem frühen 13. Jahrhundert, die im 19. Jahrhundert verändert wurde. Die dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche gehört zu den geschützten Baudenkmälern in Bayern.[1]
Architektur
Die Kirche ist aus verputztem Kalksteinmauerwerk errichtet. Der gedrungene Turm wurde vermutlich in gotischer Zeit durch die beiden Stufengiebel erhöht. An seiner Südseite befinden sich ein Strebepfeiler mit einem Kragstein und in einer Höhe von 4,50 Metern eine alte Einstiegsöffnung. Das lässt vermuten, dass die Kirche als Wehrkirche diente. Das Fenster an der Ostseite stammt noch aus romanischer Zeit.
Das einschiffige Langhaus ist flachgedeckt, der eingezogene Chor besitzt ein Kreuzgratgewölbe.
Wand- und Deckenbilder
Die Wand- und Deckenbilder wurden im 19. Jahrhundert ausgeführt. Über dem Chorbogen ist eine Madonna mit Kind auf einem Thron sitzend dargestellt, neben ihr zwei Engel. Das Deckenbild stellt den Kirchenpatron, den heiligen Nikolaus, als Bischof dar. Er hält ein Buch in der Hand, auf dem drei goldene Kugeln liegen. Die drei jungen Frauen, die mit Lilien in der Hand vor ihm knien, erinnern an die Töchter einer verarmten Familie, denen er die Goldkugeln geschenkt und die er nach der Legende dadurch davor bewahrt hatte, als Prostituierte Geld zu verdienen.
- Heiliger Nikolaus
- Madonna mit Kind
Ausstattung
- Der dem Apostel Petrus gewidmete Altar stammt aus dem 17. Jahrhundert. Auf dem Altargemälde ist die Befreiung des Apostels aus dem Gefängnis durch einen Engel dargestellt. Die Darstellung des Apostels am Altar gab Anlass für Zweifel am Patrozinium der Kirche und es wurde teilweise die Ansicht vertreten, der Apostel Petrus sei der eigentliche Kirchenpatron.
- Neben dem Altar stehen zwei spätgotische Schnitzfiguren aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, der heilige Nikolaus und der heilige Christophorus. Beide Figuren gehörten vermutlich zu einem Flügelaltar, der in der jüngeren, 1680 abgebrochenen Peterskirche stand.
Literatur
- Georg Dehio (bearbeitet von Michael Brix u. a.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern II. Niederbayern. 2. durchgesehene und ergänzte Auflage, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03122-7, S. 82.
- Georg Paula, Volker Liedke, Michael M. Rind: Landkreis Kelheim (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band II.30). Verlag Schnell & Steiner, München/Zürich 1992, ISBN 3-7954-0009-0, S. 412.
Weblinks
- Johann Auer: Befestigungen und Burgen im Landkreis Kelheim vom Neolithikum bis zum Spätmittelalter. Verlag der Weltenburger Akademie Aventinum e.V., Abensberg 2008, S. 61.
- Die Kirche in Deising. Pfarreiengemeinschaft Altmühlmünster-Mühlbach-Zell
Einzelnachweise
- Denkmalliste für Riedenburg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Denkmalnummer D-2-73-164-51.