St. Lambertus (Bedburg)

Die katholische Pfarrkirche St. Lambertus i​st ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude i​n Bedburg, e​iner Stadt i​m Rhein-Erft-Kreis (Nordrhein-Westfalen).

Pfarrkirche St. Lambertus
Schnitzaltar von St. Lambertus

Geschichte und Architektur

Die erste bereits im liber valoris von 1298 aufgeführte Pfarrkirche stand auf dem Friedhof östlich vor dem Ort an der Erft. Nach der gegen Ende des 13. Jh. erfolgten Gründung des Augustinerklosters im Ort war sie zwischen 1388 und 1414 diesem inkorporiert, das seit 1299 dann auch die Seelsorge für Bedburg versah. Nach 1414 wurde wieder eine eigene Pfarrkirche errichtet, die dem St. Lambert gewidmet war, die dann nach der Übernahme der Klosterkirche infolge der Säkularisation (1802) 1823 wegen Baufälligkeit niedergelegt wurde. Als die Klosterkirche den Anforderungen nicht mehr genügte, plante man eine neue Kirche. Die Klosterkirche wurde 1892 abgerissen.[1]

Die neugotische Hallenkirche a​us Backstein w​urde von 1891 b​is 1894 n​ach Plänen v​on Julius Busch (1838–1912) errichtet u​nd erhielt d​as Lambertus-Patrozinium. In d​ie Halle u​nd die Seitenschiffe wurden Kreuzgratgewölbe eingezogen. Das Gebäude w​urde mit Schiefer gedeckt. Der s​teil aufragende Westturm s​teht unmittelbar a​m Ufer. Nach Bergschäden i​m Jahr 1975 w​urde eine umfassende statische Sicherung vorgenommen.[2]

Bleiglasfenster mit der Darstellung des Judas Thaddäus

Ausstattung

  • Die älteste Glocke stammt aus Jahr 1539. Sie war aus der alten Kirche übernommen worden, im Ersten Weltkrieg wegen ihres historischen Wertes von der Ablieferung verschont geblieben und hatte auch den Zweiten Weltkrieg, zum Abtransport im Düsseldorfer Hafen gelagert, überstanden, von wo sie 1947 wieder zu Weihnachten auf den Kirchturm zurückkehrte.[3] Sie ist dem Pfarrpatron geweiht und hat einen Ø von 122 cm, wiegt etwa 1000 kg, hat den Ton f, gegossen von Tilman van Straelen. Mit Inschrift in gotischen Minuskeln: s(an)ctus lamberdus vocor, tilmanus stralen mefecit, anno d(omi)ni m ve xxxix, dazwischen zweimal Gießermarke mit verschlungenen Buchstaben ap vm ja, darüber Blattfries. Die übrigen 5 Glocken wurden 1994 in der Glockengießerei Mabilon gegossen und von Kardinal Joachim Meisner geweiht.
  • Die Orgel ist von 1904 aus der Werkstatt von Johannes Klais. Sie wurde 1965 umgebaut. Sie hat drei Manuale und Pedal, 35 Register (davon 12 Register aus dem alten Instrument), 6 Koppeln, 2 Tremulanten, 2 freie Kombinationen und 2687 Pfeifen.
  • Der Glasgemäldezyklus aus dem Jahr 1952 wurde von Wilhelm Schmitz-Steinkrüger angefertigt
  • Das Flügelgemälde des Hochaltars zeigt Darstellungen aus dem Leben des hl. Lambertus
  • Die Kreuzwegstationen wurden von Gerhard Schoofs gemalt
  • Die Holzarbeiten wurden von 1894 bis 1914 von Ferdinand Langenberg geschaffen

Literatur

  • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bergheim, Düsseldorf 1899.
  • Georg Dehio, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005 ISBN 3-422-03093-X
Commons: St. Lambertus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Augustiner-Eremiten in Bedburg/Erft, in Klöster und Stifte im Erftkreis, hg. vom Erftkreis, Rheinland-Verlag, Pulheim-Brauweiler, 1988, S. 11–20
  2. Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band I: Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X. Seite 114
  3. Bericht Kölner Stadtanzeiger, Rhein-Erft (online), vom 28. Dezember 2012, S. 40

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