St. Josef und Martin
St. Josef und Martin ist die katholische Kirchengemeinde von Langenfeld im Erzbistum Köln. Sie wurde am 1. Januar 2011 gegründet.
Geschichte
Acht Gemeinden (2000)
Noch im Jahre 2000 gab es in Langenfeld neun eigenständige Kirchengemeinden:
- St. Barbara (Reusrath),
- Christus König (Mitte, Filialkirche von St. Josef),
- St. Gerhard (Gieslenberg, Filialkirche von St. Barbara),
- St. Josef (Immigrath),
- St. Mariä Himmelfahrt (Hardt, Filialkirche von St. Josef),
- St. Maria Rosenkranzkönigin (Wiescheid, Filialkirche von St. Martin),
- St. Martin (Richrath),
- St. Paulus (Berghausen) sowie
- St. Pius (Richrath, Filialkirche von St. Martin, 2006 profaniert).
Zwei Seelsorgebereiche Nord und Süd (2002)
Die neun Gemeinden wurden 2002 zu zwei Seelsorgebereichen oder -einheiten zusammengefasst, das heißt, die einzelnen Gemeinden behalten ihre einzelnen Kirchenvorstände, wenn auch mit weniger Aufgaben. Die zwei Seelsorgebereiche waren
- Langenfeld-Nord mit den Kirchen St. Mariä Himmelfahrt, St. Maria Rosenkranzkönigin, St. Martin, St. Paulus und St. Pius (bis 2006) sowie
- Langenfeld-Süd mit St. Barbara, Christus König, St. Gerhard und St. Josef.
Die beiden Seelsorgebereiche hatten jeweils einen leitenden Pfarrer und zwar den Richrather Pfarrer Gerhard Trimborn, der schon vorher auch für St. Maria Rosenkranzkönigin zuständig war, für Langenfeld-Nord und den Dechanten des Dekanates Langenfeld-Monheim Dr. Jürgen Rentrop, der an St. Josef ansässig und auch für Christus König zuständig war, für Langenfeld-Süd.
Wandel gestalten – Glauben entfalten (2007)
2007 startete der Erzbischof von Köln Joachim Kardinal Meisner angesichts sinkender Priesterzahlen das Projekt "Wandel gestalten – Glauben entfalten". Ab 2009 soll es nur noch einen kanonischen Pfarrer, ein Pastoralteam und einen Pfarrgemeinderat auf Seelsorgebereichsebene geben. Die Gemeinden sollen Schritt für Schritt bis spätestens 2011 fusionieren.
Im Oktober 2007 schreibt der Kölner Generalvikar Dominik Schwaderlapp:
„die Pastoral in den Pfarrgemeinden und Seelsorgebereichen unseres Erzbistums ist im Umbruch. Die gesellschaftlichen und soziologischen Veränderungen fordern uns heraus, auch pastoral einen Wandel zu gestalten. Wir wollen bereits heute auf die Tatsache reagieren, dass in 10 Jahren etwa 1/3 weniger Priester im aktiven Dienst sein werden. Deswegen ist es notwendig, die Zahl der Seelsorgebereiche von derzeit 221 auf ca. 180 zu reduzieren. Nach Anhörung [...] hat der Erzbischof nun entschieden, dass der Seelsorgebereich Langenfeld-Süd mit dem Seelsorgebereich Langenfeld-Nord zusammengelegt wird.“
Ein Seelsorgebereich Langenfeld (2008)
2008 wurden diese beiden Bereiche zu einem großen Seelsorgebereich Langenfeld zusammengefasst. Die Gremien im Seelsorgebereich Langenfeld stimmten mehrheitlich für eine Fusion der immer noch bestehenden einzelnen Kirchengemeinden zu einer großen Kirchengemeinde auf Stadtebene.
Am 1. Januar 2009 wurde Dechant Dr. Jürgen Rentrop, der bislang "leitender Pfarrer" war, zum kanonischen Pfarrer für den Seelsorgebereich ernannt. Die bisherigen Pfarrer Gerhard Trimborn (St. Martin, St. Maria Rosenkranzkönigin), Lambert Schäfer (St. Paulus, St. Mariä Himmelfahrt) und Joseph Limbach (St. Barbara, St. Gerhard) wurden Pfarrvikare. Letzterer wurde im Mai in den Ruhestand entlassen, hält jedoch weiterhin Messen in Langenfeld. Es gab nun bei acht Kirchengemeinden nur einen Pfarrer, zwei Pfarrvikare und einen Kaplan (CMI) sowie fünf Pfarrer und einen Diakon im Ruhestand.
Der neue Pfarrgemeinderat für Langenfeld wurde am 7./8. November 2009 gewählt. Wegen der Fusion zum 1. Januar 2011 wurde die Kirchenvorstandswahl auf Frühjahr 2011 verschoben.
Eine Kirchengemeinde (2011)
Zum 31. Dezember 2010 wurden die einzelnen Kirchengemeinden Langenfelds aufgelöst, worauf am 1. Januar 2011 die neue große Katholische Kirchengemeinde St. Josef und Martin gegründet wurde. Die einzelnen Kirchen bleiben bestehen und werden nun "Orte des kirchlichen Lebens" genannt. Die Mittelpunktskirche mit Sitz des Pfarrers und des Pastoralbüros ist St. Josef. Der neue Kirchenvorstand der Gemeinde wird im Frühjahr 2011 gewählt. Der 2009 gewählte Pfarrgemeinderat setzt seine Arbeit fort. Der Pfarrgemeinderat bildete Ortsausschüsse in den einzelnen Kirchen, diese sollen Ansprechpartner für die Katholiken "vor Ort" sein.
Das Pastoralteam besteht jetzt aus
- einem Pfarrer,
- zwei Pfarrvikaren,
- einem Diakon,
- zwei Pastoralreferenten,
- einer Gemeindereferentin und
- einer Gemeindeassistentin.[1]
Zusätzlich gibt es vier Pfarrer im Ruhestand sowie einen Krankenhausseelsorger, der die Gottesdienste in der Krankenhauskapelle des St.-Martinus-Krankenhaus und in der Simultankirche der LVR-Klinik Langenfeld feiert. Ein Pastoralreferent ist für die Seelsorge im St.-Martinus-Krankenhaus zuständig.
Die Feier zur Gründung am Sonntag, 2. Januar 2011, begann mit einer Heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Josef. Beim anschließenden Empfang sprachen neben dem Ersten Stellvertretendem Bürgermeister Langenfelds, Dieter Braschoss, der früher Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Barbara war, auch ein Vertreter der evangelischen Gemeinde und der Vorsitzende des Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Langenfeld Grußworte aus und "gratulierten der neuen Gemeinde zum Geburtstag".
Neue Gottesdienstordnung (Mai 2011)
Im März wurde vom Pfarrgemeinderat eine neue Gottesdienstordnung für die gesamte Gemeinde ausgearbeitet. Diese traf vor allem in der ehemaligen Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt auf heftigen Widerstand. Grund dafür war, dass dort, sowie in Christus König, St. Gerhard und St. Paulus die Sonntagsmesse auf Samstagabend verlegt wurde. Es gibt nun vier Zeitschienen für die Sonntags-/Samstagabendmessen: samstags 17:00 Uhr und 18:30 Uhr, sowie sonntags 9:45 Uhr und 11:15 Uhr. Zu diesen Zeiten gibt es jeweils zwei Messen in Langenfeld, dazu kommen je eine Messe sonntags 8:15 Uhr und 18:30 Uhr. Die Messen in der Krankenhauskapelle, im CBT-Haus und in der LVR-Klinik bleiben von den Zeitschienen unabhängig.
Die neue Gottesdienstordnung trat am 28./29. Mai 2011 in Kraft.
Logo
„Die blauen Enden der acht Kreuzbalken symbolisieren die Menschen in den Gemeinschaften rund um die Kirchen in den Ortsteilen Langenfelds. Die von diesen Enden ausgehenden Kanten stellen dar, wie die Menschen unserer großen Gemeinde aufeinander zugehen. Die einen schnell, manche langsamer. Einige sind schon nahe beieinander, andere haben noch eine größere Wegstrecke vor sich. Die unterbrochenen Kanten sagen auch, wir sind offen für die Menschen, die uns begegnen. Alle versammeln sich um Christus, der Mitte unserer Pfarrgemeinde St. Josef und Martin. Die Farbe Gold des Mittelpunktes steht für das Unbegreifliche und zugleich für die Herrlichkeit Gottes.“
Name
Der Name "St. Josef und Martin" verbindet die ca. tausendjährige Geschichte – geprägt durch das nach der Schlacht von Worringen gebildete Kirchspiel Richrath-Reusrath, das mit den Heiligen Martin und Barbara verbunden ist – mit der Neuzeit, in der die neue Mittelpunktskirche St. Josef im Zentrum der sich entwickelnden Stadt Langenfeld entstand.
Der zuvor ins Spiel gebrachte Name "Zu den Heiligen Barbara und Martin", der auf ebendieses Kirchspiel Richrath-Reusrath zurückgeht, wurde abgelehnt, da maximal zwei Heilige im Namen enthalten sein durften, wobei der Erste der Patron der Mittelpunktskirche, also Josef, sein musste. Schließlich entschied man sich für "St. Josef und Martin".
Kirchen, "Orte des kirchlichen Lebens"
Weblinks
Katholische Kirchengemeinde Langenfeld "St. Josef und Martin"
Dokumente
- Hintergrundinformationen zur neuen Gottesdienstordnung, 19./20. März 2011
- Wortlaut der Informationen zur neuen Gottesdienstordnung an die Gemeinde, 19./20. März 2011
- Flyer zur neuen Gottesdienstordnung, Stand Juli 2014 (PDF; 176 kB)
- Sonderausgabe der Pfarrnachrichten vom 1. Januar 2011 mit weiteren Informationen, einer näheren Erläuterung des Logos sowie den Grußworten von Pfarrer Dr. Jürgen Rentrop und vom Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates , 1. Januar 2011 (pdf; 1742 KB)
- Offizieller Zeitplan des Projekts "Wandel gestalten - Glauben entfalten", 25. April 2008 (pdf; 27 KB)
- Information des Erzbistums Köln zur Fusion von Kirchengemeinden, 31. März 2008 (pdf; 85 KB)
- Interview in der Kölner Kirchenzeitung mit Generalvikar Dr. Schwaderlapp mit dem Titel "Was wir tun, muss der Seelsorge dienen", 23. Juli 2007 (pdf; 62 KB)