St. Jakobus (Rohrdorf am Inn)
Die katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere ist eine barocke Saalkirche in Rohrdorf am Inn im Landkreis Rosenheim in Oberbayern. Sie gehört zum Pfarrverbund Rohrdorf im Erzbistum München und Freising.
Geschichte und Architektur
Von der ursprünglichen Kirche ist nach mehreren Bränden und anschließendem Wiederaufbau nichts erhalten.[1] Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1769–1773 nach den Plänen des Münchner Hofbaumeisters Leonhard Matthäus Gießl neu erbaut. Vom Vorgängerbau ist lediglich das spätgotische Turmunterteil erhalten, das in den Jahren 1854/1855 ein neues Oberteil erhielt. Die Vorhalle stammt aus dem Jahr 1864.
Die Kirche ist eine stattliche Saalkirche mit einem halbrund geschlossenen Chor und einem Nordturm, an den sich eine doppelstöckige Sakristei anschließt. Das östlich und westlich abgerundete Langhaus ist mit einem Tonnengewölbe mit Gurten über einem umlaufenden Gesims abgeschlossen, der Chor mit einem Muldengewölbe mit Stichkappen. Stuckverzierungen aus der Zeit um 1770 von Felix Pämer sind nur an den Pilasterkapitellen und den Apostelkreuzen angebracht. Das Deckengemälde stammt aus dem Jahr 1927 von Anton Niedermaier und zeigt Szenen aus dem Leben des heiligen Jakobus.
Ausstattung
Der Hochaltar aus dem Jahr 1712 von Franz Jakob Amrhein wurde 1787 angekauft und leicht verändert. Das Altarblatt zeigt die Heimsuchung Mariä, gemalt von Johann Degler im Jahr 1713. Zwischen den freistehenden Säulen sind Figuren der heiligen Processus und Martinianus, der zum Christentum bekehrten Wächter des Petrus im Mamertinischen Kerker, von Andreas Faistenberger aufgestellt. Im Altarauszug ist der heilige Jakobus zwischen Engeln dargestellt, auf dem Tabernakel ist eine Sitzfigur des heiligen Jakobus aus der Zeit um 1500 aufgestellt, eine ehemalige Mittelfigur eines spätgotischen Flügelaltars, die dem Meister von Rabenden zugeschrieben wird.
Im Chor ist weiterhin ein ehemaliges Predellengemälde des heiligen Aloisius aus dem Jahr 1773 vermutlich von Joseph Anton Höttinger zu finden. Die Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1772: Der nördliche ist mit Figuren von Georg Angerer ausgestattet, die den heiligen Laurentius über den Armen Seelen, den heiligen Johann Nepomuk und den heiligen Florian sowie den heiligen Petrus im Auszug zeigen. Der südliche Seitenaltar ist ein Kreuzaltar mit einer Pietà von 1858, die als Kopie eines mittelalterlichen Vesperbilds geschaffen wurde, und mit Figuren der Heiligen Emmeram und Barbara von Joseph Götsch. Das Auszugsbild zeigt die heilige Magdalena, umgeben von Putten mit Leidenswerkzeugen.
Die Kanzel wurde 1797 von Johann Philipp Wagner geschaffen, der gegenüberliegende Kruzifixus stammt vom Beginn des 18. Jahrhunderts. Gestühlswangen mit geschnitzten Rocaillen wurden in den Jahren 1777–1779 vermutlich von Johann Georg Keill geschaffen. Unter der Empore ist ein Wappengrabstein für Bernhard Pschahel († 1430) erhalten. Die Orgel ist ein Werk von Anton Staller aus dem Jahr 1986 mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal.[2]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 1117–1118.
Weblinks
Einzelnachweise
- Informationen zur Geschichte der Kirche auf der Website des Pfarrverbunds. Abgerufen am 25. Oktober 2018.
- Informationen zur Orgel auf der Orgeldatenbank Bayern online. Abgerufen am 10. Juni 2021.