St. Hildegard (München)
St. Hildegard ist eine katholische Pfarrkirche in Münchner Stadtteil Pasing. Zur Pfarrgemeinde gehören außerdem die Kapelle im Haus St. Benedikt in der Paosostraße sowie die Kapelle Maria am Wege in der Maria-Eich-Straße.
Bauwerk und Ausstattung
Die Kirche wurde nach Plänen von Siegfried Östreicher errichtet und 1962 Hildegard von Bingen geweiht. Sie ist besonders bekannt für ihr sternförmig gefaltetes Zeltdach und das darunter auf allen vier Gebäudeseiten umlaufende Fensterband. Diese intensiv farbigen Fenster und drei kleinere Fenster an der Eingangsseite wurden von Georg Meistermann gestaltet. Die Buntglasfenster werden in besonderer Weise zum Erlebnis, da das Tageslicht ausschließlich durch sie einfallen kann und so den Innenraum ganz in ihre Farben taucht.[1]
1965 wurde in der Kirche eine von Blasius Gerg geschaffene Madonna mit Kind aufgestellt. Die Nebengebäude der Kirche beherbergen das Pfarramt, einen Kindergarten und eine Bibliothek. St. Hildegard besitzt keinen Kirchturm. Die Entscheidung für einen Kindergarten statt eines Kirchturms wurde als sozialer Schritt gewertet.
St. Hildegard wurde im Jahr 2000 zum Baudenkmal erklärt und gilt als „einer der schönsten Kirchenneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg“ in München.[2]
Orgel
Die Orgel wurde 1972 von Ludwig Eisenbarth gebaut, sie hat folgende Disposition:
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P (als Druckknöpfe), Handregister ab, 2 freie Kombinationen, Tutti, Auslöser, Zungeneinzelabsteller
Bemerkungen: Schleifladen, elektrische Spiel- und Registertraktur
Pfarrer
- Paul Groh (1962–1987)
- Rupert Frania (1987–1997)
- Erwin Obermeier (1997–2009)
- Albert Zott (Pfarradministrator, 2009–2011)
- Franz X. Leibiger (2011–2013)
- Thomas Dallos (2013–2020)
- Alois Emslander (seit 2021)
Literatur
- Sigfried (sic) Östreicher, Paul Groh: München-Pasing, Sankt Hildegard (= Schnell, Kunstführer. Nr. 804). 2. Auflage. Verlag Schnell & Steiner, München/Zürich 1987 (verfasst vom Architekten der Kirche und vom Pfarrer der Gemeinde, 1. Auflage 1964).
Weblinks
- Webseite von St. Hildegard
- Infos und Bilder
- Jutta Czeguhn: Wie die Hand Gottes verschwand. SZ-Serie: Sakrale Glaskunst, Folge 8. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Juni 2019, abgerufen am 6. April 2020 (ausführlicher Artikel, mit Angaben zur Entstehungsgeschichte der Fenster).
- Orgeldatenbank Bayern
Einzelnachweise
- Anonymer Website-Nutzer: Sankt-Hildegard-Kirche (Kommentar). In: muenchen.de – Das offizielle Stadtportal. Portal München Betriebs-GmbH & Co. KG – Ein Service der Landeshauptstadt München und der Stadtwerke München GmbH, 20. Januar 2017, abgerufen am 6. April 2020: „Ein verstecktes Juwel der modernen Kunst in München! Da sämtliches Tageslicht ausschließlich durch die Buntglasfenster einfallen kann, ist der Innenraum ganz in deren Farben getaucht. Besonders an sonnigen Tagen ein Erlebnis!“
- Lothar Schlör: Unsere Kirche als Kunstwerk. Seiten des Pfarrverbands Pasing. In: Website der Erzdiözese München und Freising. Abgerufen am 6. April 2020: „Obwohl schon 1962 geweiht, ist St. Hildegard heute noch einer der schönsten Kirchenneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg in unserer Stadt. Das gilt für die äußere Erscheinung, die Raumqualität, die Atmosphäre und die Möglichkeiten der Liturgiefeier. Diese Kirche stellt eine Einheit dar zwischen Architektur, Glasmalerei und Bildhauerei, wie sie selten so glücklich erreicht wurde.“ – Der Künstler Christoph Brech, der 2019 selbst Glasfenster für die Heilig-Kreuz-Kirche in München-Giesing schuf, zeigt seine Faszination für die „Kunstkirche“ und ihre Fenster: Jutta Czeguhn: Wie die Hand Gottes verschwand. SZ-Serie: Sakrale Glaskunst, Folge 8. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Juni 2019, abgerufen am 6. April 2020.