St. Brictius (Euenheim)
Die katholische Pfarrkirche St. Brictius in Euenheim, einem Stadtteil von Euskirchen im Kreis Euskirchen (Nordrhein-Westfalen), wurde in den Jahren 1875/76 errichtet. Die dem hl. Brictius geweihte Kirche ist ein geschütztes Baudenkmal.
Geschichte
Die alte einschiffige Kirche von 1711, für die das Kölner Ursulastift das Patronatsrecht besaß, war zu klein geworden und hatte keine Sakristei. 1869 fasste der Kirchenvorstand den Beschluss zum Neubau und beauftragte den Architekten August Carl Lange (1834–1884) mit der Planung. Die Kirche in Euenheim wurde 1875/76, also während des Weiterbaus des Kölner Domes und der damit verbundenen Gotikbegeisterung, errichtet. Die Weihe fand erst nach dem Kulturkampf am 4. Juni 1891 statt.
Architektur
Die im neugotischen Stil errichtete Kirche ist dreischiffig. Sie verbindet Ziegelmauerwerk in den Flächen mit Haustein an Basen, Kapitellen, Bögen, Gurten, Konsolen und im Fenstermaßwerk. Die ausgewogene Stellung der Säulen mit ihren Kapitellen in einer Arkadenreihe, die Scheidbögen zwischen den Schiffen, die Abfolge der Maßwerkfenster und der Querbögen in den Seitenschiffen sowie die Kreuzrippengewölbe gliedern das Langhaus. Die Seitenschiffe münden jeweils in Kapellen. Im Süden befindet sich die Sakristei und im Norden der Paramentenraum.
Ausstattung
Der Architekt August Carl Lange erhielt 1880 auch den Auftrag zum Entwurf von Hochaltar, Nebenaltären, Kanzel und Kommunionbank. Der Hochaltar wurde 1883 von dem Kölner Bildhauer Mörs angefertigt, er ist mit einem Skulpturenschmuck versehen. Die in der Kirche verwahrte Hinterhauptreliquie hl. Brictius kam im Jahr 1896 nach Euenheim, sie ist in einem Kopfreliquiar gefasst.
Orgel
Die Orgel stammt vom Kuchenheimer Orgelbauer Franz Joseph Schorn (1834–1905). Sie wurde nach 1895 eingebaut und ihr neugotischer Aufbau mit Maßwerk und Gesprenge hebt sich von der schlichten Orgelempore ab.
Bleiglasfenster
Die drei Chorfenster wurden 1994 von dem Bonner Künstler Egbert Verbeek (geb. 1953) entworfen.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 4 II, Abt. 4: Die Kunstdenkmäler des Kreises Rheinbach. L. Schwann, Düsseldorf 1898, S. 35. (Nachdruck: Schwann-Bagel, Düsseldorf 1983, ISBN 3-590-32119-9)
- Freunde und Förderer des Stadtmuseums e. V. (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen in Euskirchen. Euskirchen 2006, ISBN 3-00-019035-X, S. 20–23.
Weblinks
- Pfarrkirche Sankt Brictius. Stadt Euskirchen, abgerufen am 10. Februar 2016.
- St. Brictius Euenheim. Pfarrverband Euskirchen, abgerufen am 10. Februar 2016.