St. Barbara (Helbra)
Die Kirche St. Barbara ist die katholische Kirche von Helbra (Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra) im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Sie steht unter Denkmalschutz und ist im Denkmalverzeichnis mit der Erfassungsnummer 094 75343 als Baudenkmal eingetragen.[1]
Lage
Nur wenige Meter von der evangelischen Kirche Sankt Stephanus befindet sich die katholische Kirche Sankt Barbara in der Pestalozzistraße in Helbra.
Geschichte und Architektur
Im 19. Jahrhundert kam es zum Zuzug von Katholiken insbesondere aus Posen und Oberschlesien in das bis dahin evangelische Mansfelder Land. Neben den Städten erhielten bald auch einige Dörfer katholische Sakralbauten. Einen solchen Fall stellt Helbra dar, das im Jahr 1885 eine Holzkirche erhielt, die als kleine Basilika gestaltet war. Zuvor war die Gemeinde enorm schnell auf zirka 1500 Personen angewachsen, so dass der sie bis dahin versorgende Pfarrer aus Eisleben einen Vikar aus Westfalen anstellte, der die Gemeinde zunächst in einem Tanzsaal versammelte. Dieser Christian Schwermer gründete verschiedene katholische Vereine und versorgte auch die Gemeinden im Umland, bis dort eigene Gemeinden (etwa ab 1890 Burgörner (Hettstedt) und Klostermansfeld oder 1902 in Hergisdorf) entstanden.[2][3]
Bald wurde diese Kirche zu klein, vor allem war sie aber ungenügender Schutz bei Wärme und Kälte, und so begann man am 12. Juli 1911 mit dem Neubau der Pfarrkirche (seit 1. Februar 1911), für deren Entwurf man bereits im Jahr 1909 den Leipziger Architekten Clemens Lohmer gewinnen konnte. Am 18. Februar 1912 konnte die neue, deutlich größere Kirche bezogen werden.[4] Diese neuromanische Basilika ist ein detailreicher verputzter Backsteinbau mit einem Turm südlich der Ostapsis sowie Anbauten an der Süd- und Westseite.[5]
Inneres und Ausstattung
Neben den Bleiglasfenstern befinden sich in der Kirche Altäre, ein Taufstein, eine Orgel oder auch eine Marienskulptur.[6] Die jetzige Orgel wurde 2020/21 aus der 2020 profanierten Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis in Hettstedt umgesetzt und für Helbra mit neuen Prospektpfeifen versehen.[7]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4.
- Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 16.1, Landkreis Mansfeld-Südharz (I), Altkreis Eisleben, erarbeitet von Anja Tietz und anderer, Michael Imhof Verlag, Petersberg, ISBN 978-3-7319-0130-3.
- Eberhard Eigendorf: Kirchen im Mansfelder Land – Bauvorgänge im 19. und 20. Jahrhundert. (=Zeitschrift für Heimatforschung; Beiheft 7), André Gursky Verlag, Halle 2002, ISBN 3-929389-38-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (pdf, 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670)
- Eigendorf, S. 64–66, 68. Ein historisches Foto des Inneren findet sich auf der Internetseite der Pfarrei.
- o.A.: Pfarrführer Helbra. (pdf; 2,2 MB) Pfarrei Sankt Georg, 1929, abgerufen am 2. September 2019 (Ausschnitt).
- Katholische Pfarrei Sankt Georg. Pfarrei Sankt Georg, abgerufen am 2. September 2019.
- Eigendorf, S. 73–74. Dehio, S. 318. Die Baudaten im Dehio (1908–1911 errichtet) sind offensichtlich falsch.
- Denkmalverzeichnis, 16.1, S. 52.
- Georgsbote der Pfarrei St. Georg, Mai–September 2021.