St. Joseph (Klostermansfeld)
Die Kirche St. Joseph ist das katholische Gotteshaus von Klostermansfeld (Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra) im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Sie steht unter Denkmalschutz und ist im Denkmalverzeichnis mit der Erfassungsnummer 094 65321 als Baudenkmal eingetragen.[1]
Lage
Die Kirche befindet sich im Norden von Klostermansfeld oberhalb der Chausseestraße. Eine kleine Treppenanlage führt zu ihr hinauf.
Geschichte und Architektur
Durch die vermehrte Einwanderung von Katholiken in die bis dahin evangelische Region des Mansfelder Gebirgskreises im 19. Jahrhundert entstand bald der Wunsch nach neuen katholischen Kirchen. Diese erbaute man nicht nur in Städten, sondern teils auch in Dörfern.[2] Die Gegend gehörte damals zum Erzbistum Paderborn und dessen Dom- und Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig entwarf auch die Kirche von Klostermansfeld, deren Bau im Jahr 1892 begonnen und 1893 vollendet wurde. Es entstand ein für den Architekten typischer Backsteinbau mit Seitenschiffen und dreigeschossigem Turm, der an der Nordseite errichtet wurde und 30 Meter hoch ist. Das einst schiefergedeckte Dach wurde mittlerweile durch Biberschwänze ersetzt.[3]
Am 1. Juni 1894 erfolgte bereits die Konsekration durch Bischof Hubert Theophil Simar, der am Vortag die neu erbaute katholische Kirche von Hettstedt konsekriert hatte. Aus der Vikarie wurde zum 1. Januar 1919 eine Filialkirche, die am 6. Oktober 1948 zur Pfarrkirche erhoben wurde, was anderthalb Monate später auch staatlich anerkannt wurde. Mit der Wiedererstehung des Bistums Magdeburg kam die Kirche zu diesem und wurde am 28. Januar 2007 in den Gemeindeverbund Mansfelder Land eingegliedert. Gegen Ende des Jahres 2010 wurde das Gotteshaus zur Pfarrei St. Georg Hettstedt geschlagen.[4]
Der Außenbau ist deutlich neugotisch geprägt, wobei insbesondere die Fenster ins Auge fallen. Diese sind am Chor frühgotisch inspiriert, weisen aber moderne Malereien auf. Am Schiff befinden sich etwas kleinere Fenster und zwar sind es an der Ostseite fünf, an der Westseite hingegen nur vier.[5] Typisch für Kirchen Güldenpfennigs ist, dass der leicht eingezogene Glockenturm von einem Treppenturm flankiert wird.
Inneres und Ausstattung
Das Innere wurde mit einer Spitztonne schlicht gestaltet. Die Seitenschiffe sind durch Rundarkaden auf rechteckigen Pfeilern vom Mittelschiff abgetrennt.[6] Die historisierende Innenausstattung wurde mit Spendengeldern finanziert.[7]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4.
- Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 16.1, Landkreis Mansfeld-Südharz (I), Altkreis Eisleben, erarbeitet von Anja Tietz und anderer, Michael Imhof Verlag, Petersberg, ISBN 978-3-7319-0130-3.
- Eberhard Eigendorf: Kirchen im Mansfelder Land – Bauvorgänge im 19. und 20. Jahrhundert. (=Zeitschrift für Heimatforschung; Beiheft 7), André Gursky Verlag, Halle 2002, ISBN 3-929389-38-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (PDF; 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670)
- Eigendorf, S. 64–66.
- Eigendorf, S. 68–69.
- Katholische Pfarrei Sankt Georg. Abgerufen am 1. September 2019.
- Eigendorf, S. 69. Er verwechselt allerdings die Himmelsrichtungen.
- Dehio, S. 371.
- Denkmalverzeichnis, 16.1, S. 59.