St.-Johannes-Kirche Kleinsolt
Die St.-Johannes-Kirche Kleinsolt (auch: St.-Johannes-Kirche zu Kleinsolt) ist eine Feldsteinkirche an der Eckernförder Landstraße 34,[1] im Dorf Freienwill[2][3] im historischen Kirchspiel Kleinsolt in der Gemeinde Freienwill. Sie gehört zusammen mit der Kirche Großsolt zur Kirchengemeinde Großsolt-Kleinsolt im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
Geschichte
Die Kirche St. Johannes wurde zum Ende des 12. Jahrhunderts an zentraler Stelle im Abstand von jeweils etwa einer viertel Meile zwischen den beiden Dörfern des Kleinsolter Kirchspiels Kleinwolstrup und Kleinsolt[4] auf einer flachen Sandkuppe einer Hügelgruppe mit Gräbern aus der Bronzezeit als ein romanischer Feldsteinbau errichtet.[5] Sie besteht aus einem flachgedeckten einschiffigen Kirchenschiff und einem eingezogenen Kastenchor mit gotischem Gewölbe, dessen spätgotische Ausmalung sich teilweise erhalten hat. Das Vorhaus vor dem Südportal ist eine nachmittelalterliche Ergänzung. Das Nordportal wurde später zugemauert. Die Kirche besitzt einen hölzernen Glockenturm wohl von 1684, der baulich mit ihr verbunden ist.
Die Kirche liegt im Kirchspiel Kleinsolt, nicht jedoch im gleichnamigen Dorf, sondern stattdessen im weiter westlich gelegenen Dorf Freienwill, das wiederum erst später durch eine „freiwillige“ Aussiedlung aus dem Dorf Kleinwolstrup entstand.[3][5] Dennoch wird die Kirche nicht nur als St.-Johannes-Kirche zu Kleinsolt benannt, sondern auch häufig als „St. Johannes-Kirche Kleinsolt“ betitelt. Die Kirchengemeinde Großsolt-Kleinsolt umfasst die Kommunen Großsolt und Freienwill. Der Kirchenbau ist ein Kulturdenkmal Freienwills. Teile der Kirchenausstattung sowie des umliegenden Kirchhofes wurden mit als Kulturdenkmal eingetragen.[6]
Ausstattung
Aus dem 13. Jahrhundert stammt die Kalksteintaufe, das Triumphkreuz aus dem 16. Jahrhundert. Im Chor hat sich neben der spätgotischen Ausmalung, darunter ein Jüngstes Gericht, ein vorreformatorisches Sakramentshaus erhalten. Die Kanzel weist das typische Schema der Renaissancekanzeln beispielsweise von Heinrich Ringerink auf, wurde aber erst 1735 geschaffen.
Literatur
- Hartmut Beseler: Kunst-Topographie Schleswig-Holstein. 1969, S. 675f.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hamburg, Schleswig-Holstein. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 2009, ISBN 978-3-422-03120-3, S. 438.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kirche St. Johannes-Kirche Kleinsolt
- Preußische Landesaufnahme um 1879, abgerufen am 6. September 2020.
- Ursula Pülschen: Ein zügiger Marsch durch 2000 Jahre unser Dörfergeschichte im Kirchspiel von Groß- und Kleinsolt. In: Jahrbuch des Heimatvereins der Landschaft Angeln. 2014, S. 183.
- M. Mørk Hansen og C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift : Med historiske og topographiske Bemærkninger, Bd. 2, Kopenhagen 1864, S. 206
- Amt Hürup. St. Johannes Kirche Kleinsolt, abgerufen am 26. September 2020
- Liste der Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Freienwill (PDF; 883 kB), abgerufen am: 26. September 2020.