St.-Anna-Orden (Bayern)
Der Sankt-Anna-Orden wurde am 19. September 1783 von der Witwe des verstorbenen Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern, Maria Anna Sophie von Bayern für Töchter des katholischen bayerischen Adels gestiftet.
Um in das Damenstift zu St. Anna in München aufgenommen und mit dem Orden beliehen zu werden, mussten die ledigen Bewerberinnen mindestens achtzehn Jahre alt sein und sechzehn adelige Ahnen nachweisen können. Diese Zahl wurde später auf acht reduziert. Auch konnten ab 1802 sechs Töchter nicht adeliger Offiziere und Beamten sowie ab 28. November 1808 evangelische Damen Aufnahme finden. Ab 1841 konnte auch Ausländerinnen aufgenommen werden.
Die Aufnahmegebühr lag im Jahre 1875 bei 200 und bei Ausländerinnen bei 1.600 Mark.
Ordensdekoration
Die Ordensdekoration besteht aus einem kreisförmig gerundeten, goldgeränderten Kreuz mit nach außen sich verbreiternden Armen. Die Kreuzarme sind weiß emailliert mit einem dunkelblau emaillierten Rand und auf ihnen steht von oben nach links die Worte SUB TUUM PRAESI DIUM (Unter Deinem Vorsitz), Rückseitig NOS TER PATRO NUS. (Unser Schutzherr). Zwischen den Kreuzarmen sind halbkreisförmig goldgeränderte Ansätze angebracht.
Das weiß emaillierte und goldeingefaßte Medaillon zeigt auf der Vorderseite die goldene Figur der Immaculata, hinten die goldene Figur des Bischofs St. Benno.
Getragen wurde das Kreuz an einer Doppelschleife mit einem himmelblauen Band mit silbernen Seiten- und hellgelben Randstreifen. Bei feierlichen Anlässen wurde ein Band in gleicher Farbe als Schärpe von der linken Schulter zur rechten Hüfte getragen.
Für die Stiftsdamen gehörte eine mit Spitzen besetzte schwarze Ordenskleidung (Kleid) dazu.
Mitglieder (Auswahl)
- Anna Freifrau von Hornstein (Ehrenstiftsdame) († 16. Februar 1835)
- Katharina von Predl (1790–1871), deutsche Malerin
- Alexandra Amalie von Bayern (Äbtissin)
Siehe auch
Literatur
- Georg Schreiber Die Bayerischen Orden und Ehrenzeichen. Prestel-Verlag, München 1964.