Stäubli International
Stäubli International AG ist ein international tätiger Schweizer Technologiekonzern. Die Hauptaktivitäten gliedern sich in die drei Bereiche Textilmaschinen, Schnellkupplungssysteme und Industrieroboter.
Stäubli International AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1892 |
Sitz | Pfäffikon SZ, Schweiz |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 5'500 |
Umsatz | 1.3 Mrd. CHF |
Branche | Maschinenbau |
Website | www.staubli.com |
Stand: 2018 |
Das Unternehmen beschäftigt weltweit 5500 Angestellte. Diese arbeiten in 12 Produktionsbetrieben (Deutschland, Frankreich, Schweiz, Italien, USA, China) und 25 Ländervertretungen (USA, Japan, Indien, Italien, Mexiko, Frankreich, Brasilien, Hong Kong, Deutschland, Türkei, Singapur, Thailand, Indonesien, Belgien, Polen, Tschechische Republik, Österreich, Schweiz, Spanien, Russland, Portugal, Taiwan, Korea).
Geschichte
Stäubli wurde 1892 durch Hermann Stäubli (1867–1940) und Rudolf Schelling unter dem Namen Schelling & Stäubli als Reparaturwerkstätte für Textilmaschinen in Horgen am Zürichsee gegründet. 1893 wurde die erste Schaftmaschine (Rattieren) als Eigenkonstruktion ausgeliefert.
1896 wurde ein eigenes Betriebsgebäude am heutigen Standort (Stäubli Areal West) in Horgen mit 32 Mitarbeitern bezogen, das 1899 und 1937 erweitert wurde. Im gleichen Jahr wurde die erste schussfolgerichtig arbeitende Schaftmaschine mit Holzkartensteuerung produziert. 1900 folgte die erste Schaftmaschine mit Papierkarteneinlesung. Nach dem Tod von Rudolf Schelling 1906 trat Bruder Robert Stäubli als Teilhaber in die umfirmierte Firma Gebrüder Stäubli ein. Die erste Gegenzugschaftmaschine für Musterkarten aus Holz entsteht. Die erste Zweizylinder-Papierkarten-Schaftmaschine und die erste Nameneinwebmaschine wurden 1937 hergestellt. 1955 folgte die erste Gegenzugschaftmaschine mit aufgehobenem Funktionsspiel.
1943 schlossen sich die vier Textilmaschinenfabriken Grob, Schweiter, Stäubli und Vollenweider zur Vertriebs- und Werbegemeinschaft «Die 4 von Horgen» zusammen, um die damaligen kriegsbedingten Schwierigkeiten zu meistern und ihre Selbständigkeit bewahren zu können.[1]
Ab den 1950er Jahren weitete sich das Unternehmen aus: 1966 erfolgte die Markteinführung der Schnellverschlusskupplung (Druckbolzenprinzip) für Hydraulik- und Pneumatikanwendungen herzustellen. 1971 entsteht die erste spielfreie Rotationsschaftmaschine in Monoblockgehäuse mit Oelbad.
1982 kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem US-Roboterhersteller Unimation und zur Gründung der Abteilung Automatik und Robotik.[2]
Im Jahre 1983 wurde die Jacquardmaschinenproduktion von der 1883 in Lyon gegründeten Firma Verdol übernommen. Die erste elektronisch gesteuerte Rotationsschaftmaschine mit Programmiersystem kommt auf den Markt und 1987 die erste elektronische Jacquardmaschine, die das Lochkartensystem ablöste.
Nach verschiedenen Akquisitionen (1993 Tec-Sem AG, 1994 Webereivorbereitungssysteme der Zellweger Uster AG) kam 2002 der Schweizer Steckverbinder-Hersteller Multi-Contact und 2007 das Elektronikunternehmen DEIMO zum Konzern.
Der Hauptsitz der Stäubli International und die Stäubli Holding AG befinden sich in Pfäffikon SZ und der Vertrieb und Kundendienst für Schnellkupplungen und Robotik in Horgen.[3]
Auf dem ehemaligen Fabrikareal der Stäubli AG in Horgen realisierte die Firma Allreal bis 2014 total fünf Wohn- und Geschäftshäuser mit gesamthaft 131 Wohnungen.[4]
Produktbereiche
Connectors
- Mono- und Multikupplungssysteme für das Verbinden und Trennen von medienführenden Leitungen für nahezu alle Gase und Flüssigkeiten
- Werkzeugwechsel- und -spannsysteme für den schnellen Wechsel von Spritzgiesswerkzeugen (= Kunststoffformen) in der Kunststoffindustrie
Die Kunden für Connectors kommen unter anderem aus der Automobilindustrie, der Kunststoffindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Bahntechnik, der Stahlindustrie, der Chemie-, Pharma- und Medizintechnik, der Motorsporttechnik, der Luft- und Raumfahrt- und Militärtechnik.
Robotics
- 6-Achs- und Scara- (4-Achs-Roboter, von Bosch Rexroth übernommen) Industrieroboter für höchste Wiederholgenauigkeit vor allem für Handhabungs-, Füge- und Lackierarbeiten. Mit dem TP80 FastPicker stellt die Firma einen der derzeit schnellsten auf dem Markt verfügbaren Pick & Place Roboter her.
Die Kunden für Robotics kommen aus den Bereichen Automobil- und Fertigungsindustrie, Elektrotechnik und Halbleiterfertigung, der Kunststoffindustrie, der Lackiertechnik, Maschinenbau und dem Bereich "Weisse Ware".[5]
Textilmaschinen
- Jacquardmaschinen, Schaft- und Exzentermaschinen, Teppichwebanlagen, Webereivorbereitungssysteme.
Unternehmen im Konzern
- Schönherr Teppichwebmaschinen (Bayreuth, Deutschland) Schönherr carpet weaving systems
- Electrical Connectors (früher "Multi-Contact"), elektrische Steckverbinder (Basel, Schweiz)
- Deimo (Carate, Italien) DEIMO knitting solutions
Weblinks
- Offizielle Website
- K-Zeitung vom 11. März 2016: Evolution der Stäubli-Roboter
- Maschinenmarkt vom 21. März 2017: Stäubli-Roboter bei Automobilzulieferer. Roboter polieren Keramik-Hybrid-Interieurteile
- Automobil Produktion vom 11. April 2017: Roboter-Polieren. Gemeinschaftlich zur Hightech-Lösung
- Werkstatt+Betrieb vom 29. September 2014: Stäubli Robotics. Gerald Vogt übernimmt Geschäftsleitung
- Automationspraxis 11/2017: Gerald Vogt „Werte statt Massenware“
- 125 Jahre Stäubli: Historische Fotos
Quellen
- Die 4 von Horgen: (Über) 100 Jahre Textilmaschinenbau. In: Mittex, die Fachzeitschrift für textile Garn- und Flächenherstellung im deutschsprachigen Europa, 5/1993. doi:10.5169/seals-678671
- KMU entdecken Roboter. In: NZZ, 25. Mai 2016.
- Meilensteine (Memento des Originals vom 20. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.staubli.com
- Das Stäubli-Areal wird zum Wohnquartier. In: NZZ, 1. März 2008.
- K-Messe 9. September 2013: Stäubli Robotics: Robotiklösungen für Kunststoffverarbeiter