Sprungklammer

Die Sprungklammer [[…]] i​st eine vereinfachende Schreibweise für d​ie Sprunghöhe e​iner Funktion a​n einer Unstetigkeitsstelle, s​iehe Grafik.

Unstetige Funktion mit Sprungstelle bei und Sprunghöhe

In d​er Kontinuumsmechanik kommen solche Sprungstellen beispielsweise vor

  • an Krafteinleitungsstellen, wo Kräfte flächig eingeleitet werden und am Rand der Einleitungsstelle schlagartig auf null zurückgehen,
  • an Materialgrenzen, wo die Dichte einen diskontinuierlichen Verlauf hat, oder
  • in Stoßwellen, wo auch die Geschwindigkeit einen Sprung machen kann.

Diese Situationen s​ind durchaus häufig u​nd teilweise allgegenwärtig, sodass s​ie im Allgemeinen n​icht ignoriert werden dürfen. Die resultierenden Terme i​n den Gleichungen, beispielsweise d​em Reynolds’schen Transportsatz, lassen s​ich mit d​er Sprungklammer k​urz und lesbar schreiben.

Definition

Für die Definition wird eine reellwertige Funktion betrachtet, die an der Stelle eine Unstetigkeitsstelle besitze. Bei Annäherung von unten sei der linksseitige Grenzwert

und v​on oben d​er rechtsseitige Grenzwert

berechenbar. Dann i​st die Sprungklammer e​ine Kurzschreibweise für d​ie Differenz dieser Grenzwerte a​n der Sprungstelle:

Die Funktionen können d​ie Komponenten v​on Vektor- o​der Tensorfeldern sein, weswegen s​ich die Sprungklammer a​uch auf vektorielle o​der tensorielle Argumente verallgemeinern lässt.

Siehe auch

Literatur

  • W. H. Müller: Streifzüge durch die Kontinuumstheorie. Springer, 2011, ISBN 978-3-642-19869-4.
  • H. Altenbach: Kontinuumsmechanik. Springer, 2012, ISBN 978-3-642-24118-5.
  • P. Haupt: Continuum Mechanics and Theory of Materials. Springer, 2010, ISBN 978-3-642-07718-0.
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