Spix-Schwarzkopfuakari
Der Spix-Schwarzkopfuakari (Cacajao ouakary), in älterer deutscher Literatur auch als Ouakary bezeichnet, ist eine Primatenart aus der Gattung der Uakaris innerhalb der Neuweltaffen (Platyrrhini). Das Verbreitungsgebiet der Art liegt im nordwestlichen Brasilien und im südöstlichen Kolumbien zwischen den Flüssen Rio Negro und Río Guaviare im Norden und dem Rio Japurá im Süden.
Spix-Schwarzkopfuakari | ||||||||||||
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Alte Darstellung aus den Proceedings of the Zoological Society of London von 1880 | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cacajao ouakary | ||||||||||||
(Spix, 1823) |
Merkmale
Der Spix-Schwarzkopfuakari ähnelt stark dem nördlich des Rio Negro vorkommenden Schwarzgesicht-Uakari (Cacajao melanocephalus), unterscheidet sich von diesem vor allem durch die auffällige Färbung mit schwarzem Kopf, Schulterbereich, Armen und Vorderrücken, blassgelbem Rücken in der Mitte und einer rötlichen Färbung an den Beinen, am Schwanz und auf dem hinteren Rücken. Der Schwarzgesicht-Uakari ist dagegen mehr homogen gefärbt bzw. zweifarbig schwärzlich und bräunlich bis tiefrot oder gelbbraun.
Systematik
Der Spix-Schwarzkopfuakari wurde 1823 durch den bayerischen Zoologen Johann Baptist von Spix als Brachyurus ouakary beschrieben. Im späten 20. Jahrhundert wurde die Art meist als eine Unterart des Schwarzgesicht-Uakari (Cacajao melanocephalus) verzeichnet (C. melanocephalus ouakary). Boubli u. a. (2008) hielten jedoch diese Aufteilung des Schwarzen Uakari für ungerechtfertigt.[1] Sie führten an, dass Alexander von Humboldt sein (später verlorengegangenes) Typusexemplar des Schwarzgesicht-Uakaris mit gelblichem Rückenfell beschrieben hatte[2] und dass die Typlokalität nicht bekannt sei. Der Schwarzgesicht-Uakari und der von Spix beschriebene Uakari mit dem Goldrücken seien daher identisch. Die Nominatform des Schwarzgesicht-Uakari und C. melanocephalus ouakary wurden zusammengefasst. 2014 widersprachen Ferrari und Kollegen dieser Auffassung und installierten das von Spix beschriebene Tier erneut als eigene Art unter dem Namen Cacajao ouakary.[3]
Einzelnachweise
- Jean P. Boubli, Maria Nazareth F. da Silva, Manuella V. Amado, Tomas Hrbek, Francisco Boavista Pontual, Izeni P. Farias: A Taxonomic Reassessment of „Cacajao melanocephalus“ Humboldt (1811), with the Description of Two New Species. International Journal of Primatology, Bd. 29, 3, S. 723–741, 2008 ISSN 0164-0291
- Alexander von Humboldt: Recueil d’observations de zoologie et d’anatomie comparé, faites dans l’ocean atlântique dans l’interior du nouveau continent et dans la mer du sud pendant les années 1799, 1800, 1801, 1802 et 1803. Part 2. Levrault Schoell, Paris 1811–1812 (Erstbeschreibung von Cacajao melanocephalus)
- Stephen F. Ferrari, Patricia G. Guedes, Wilsea M.B. Figueiredo-Ready & Adrian A. Barnett: Reconsidering the taxonomy of the Black-Faced Uacaris, Cacajao melanocephalus group (Mammalia: Pitheciidae), from the northern Amazon Basin. Zootaxa, 3866, 3, S. 353–370, September 2014 doi:10.11646/zootaxa.3866.3.3
Literatur
- Stephen F. Ferrari, Patricia G. Guedes, Wilsea M.B. Figueiredo-Ready & Adrian A. Barnett: Reconsidering the taxonomy of the Black-Faced Uacaris, Cacajao melanocephalus group (Mammalia: Pitheciidae), from the northern Amazon Basin. Zootaxa 3866 (3), S. 353–370, 24. Sept. 2014 doi:10.11646/zootaxa.3866.3.3
- Johann Baptist von Spix: Simiarum et vespertilliarum brasiliensis species novae; ou histoire naturelle des espéces nouvelles des singes et de chauve-souris observée et recueilies pendant le oyage dans l’interieur du Bresil. München 1823 (Erstbeschreibung)