Speersort
Speersort ist eine Straße in der Hamburger Altstadt und Teil des Kontorhausviertels. Sie führt von der Rathausstraße, Ecke Bergstraße/Schmiedestraße als Fußweg entlang des nördlichen Rands des Domplatzes und fügt sich dann zwischen Kreuslerstraße und Ida-Ehre-Platz in die 1955 angelegte vierspurige Verkehrsachse Domstraße und Steinstraße ein.
Geschichte
Die seit 1472 bestehende Straße liegt im Bereich der ältesten Besiedlung der Stadt zwischen der St. Petrikirche und dem ehemaligen Hamburger Dom.[1] Als archäologischer Fundplatz ist sie in der Liste der Kulturdenkmäler im Hamburger Bezirk Hamburg-Mitte eingetragen. Vermutlich wurde sie nach Ditmar Speer benannt, der 1468 an diesem Ort ein Eckgrundstück gekauft hatte. Eine andere Erklärung lautet, dass der Name der anliegenden Kirche entsprechend eine Kontraktion von St. Peters Ort ist.[2]
Nach dem Abriss des Doms im Jahr 1806 erbaute man 1838 auf dem Gelände am Domplatz / Speersort die Gelehrtenschule des Johanneums. Ab 1914 war in dem Gebäude die Staats- und Universitätsbibliothek untergebracht, im Zweiten Weltkrieg wurde es bei den Bombenangriffen 1943 größtenteils zerstört, die Reste 1955 für Straßenverbreiterungen beseitigt. Aus dem 17. Jahrhundert ist noch das Portal des Hauses Speersort 12/14 erhalten, das sich heute im Schmuckgarten des Museums für Hamburgische Geschichte befindet.
Gebäude
An der Straße stehen einige markante Gebäude:
- Mit der Hausnummer 1 an der Ecke zum Domplatz, entlang der Buceriusstraße erstreckt sich das heutige Helmut-Schmidt-Haus, bis 2016: Pressehaus, das 1938 für das nationalsozialistische Hamburger Tageblatt gebaut wurde, in dem nach dem Krieg mehrere Verlage untergekommen waren und heute Die Zeit ihre Redaktion hat.
- Das Wattyhaus ist ein Kontorhaus aus dem Jahr 1911 mit auffälliger, rot-weißer Klinkerfassade, an der Adresse Speersort 6.
- Im Kellerraum des 2011 neu erbauten St. Petri-Hof mit der Adresse Speersort 10 ist der Bischofsturm zu besichtigen, ein ringförmiges Turmfundament aus dem 12. Jahrhundert, das als ältester erhaltener Rest eines Steingebäudes in der Innenstadt gilt.
Einzelnachweise
- Oliver Struck: Die Anfänge der Stadt Hamburg (Memento des Originals vom 27. Januar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 14. Dezember 2013.
- Christian Hanke: Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte, Hamburg 2006, ISBN 3-929229-41-2, Seite 44.