Spax (Schraube)
SPAX ist ein geschützter Markenname für selbstschneidende „Universal-Schrauben“. Sie wurde 1967 von der südwestfälischen Firma Altenloh, Brinck & Co (ABC) eingeführt. Die Bezeichnung ist ein Akronym für Spanplatten-Schraube mit Kreuzschlitz (×).[1] Durch den seit den 1960er Jahren fortwährend gewachsenen Bekanntheitsgrad der Marke SPAX ist der Name inzwischen zum Gattungsnamen jeglicher Schrauben für Verschraubungen in Holzprodukten aller Art auch anderer Hersteller geworden.
Aufbau
Schrauben dieser Art unterscheiden sich von klassischen Holzschrauben (z. B. Holzschrauben mit Sechskant DIN 571, und Holzschrauben mit Schlitz DIN 95, DIN 96, DIN 97) durch ein anderes Verhältnis von Außen- zu Kerndurchmesser, d. h. der Kerndurchmesser ist hier im Verhältnis kleiner.
Damit wird einerseits der Einschraubwiderstand verringert und andererseits die Gewindeüberdeckung von Werkstoff zu Schraube vergrößert. Der mit dieser Überdeckung zusammenhängende Scherwiderstand des verschraubten Werkstoffes ist für die erreichbare Auszugsfestigkeit entscheidend. Die Gewindegänge sind sehr viel scharfkantiger als bei herkömmlichen Holzschrauben. Zudem ist der Kern (nach einem kegeligen Anfangsstück) zylindrisch ausgeführt, während er bei klassischen Holzschrauben kegelförmig weitergeführt wird.
Ein weiteres besonderes Merkmal der SPAX-Schrauben ist ihr patentiertes gewelltes Gewinde.[2] Dadurch wird der Einschraubwerkstoff am vorderen Ende der Schraube aufgerieben und das nachfolgende Gewinde kann mit weniger Reibung nachlaufen. Die Gefahr des Lösens der Schraube bei dynamischer Belastung ist dadurch geringer. Das gewellte Gewinde sowie die Konstellation der Gewindespitze im speziellen Winkel zur Gewindesteigung tragen dazu bei, dass das aufzubringende Drehmoment beim Einschrauben geringer ist. Zudem wird nur wenig Werkstoff verdrängt, was die Gefahr eines Reißens oder Spaltens des Werkstückes an der Einschraubstelle minimiert (Spleißen). Spanplatten sind hierfür anfälliger als die meisten Naturhölzer. Im Allgemeinen kann auf ein Vorbohren verzichtet werden.
Aussehen: Von 1967 bis 1992 konnte man die Schrauben anhand einer Körnung am Schraubenkopf erkennen. Seit 1992 wird der Schriftzug („SPAX“) in den Schraubenkopf gepresst.
Verbreitung
Mittlerweile werden viele angepasste Variationen der Schraube angeboten, je nach Anwendung und Werkstoff. Im Handwerk ist die Ausbildung des Schraubenkopfprofils in der Form Pozidriv oder auch Torx bei Senkkopfschrauben sehr verbreitet.
Durch die große Verbreitung der Schrauben ist der Begriff SPAX in Deutschland zu einem Gattungsbegriff für Spanplattenschrauben geworden.
Baurecht
Zu beachten ist, dass bei Verwendung der Schraube im bauordnungsrechtlich relevanten Bereich die Eignung als Bauprodukt gemäß Landesbauordnung (siehe z. B. § 17 LBauO M-V) belegt sein muss.
Einzelnachweise
- Bernd M. Samland: Der Google-Effekt: die Bildung markenspezifischer Verben., Logos Verlag Berlin GmbH, S. 84. Eingeschränkte Vorschau bei Google Books.
- Maciej Sydor: Innowacje w zakresie łączników gwintowych do tworzyw drzewnych. (Innovationen im Bereich der Schraubverbindungen für Holzwerkstoffe.) In: Fastener: rynek elementów złącznych. (Fastener: Markt für Verbindungselemente), Heft 1, 2016, S. 35–38 ISSN 2449-6057