Sonnenblumen (van Gogh)

Das Gemälde Zwölf Sonnenblumen in einer Vase wurde im August 1888 von Vincent van Gogh in Arles (Südfrankreich) gemalt. Es ist Teil einer Serie von Bildern des gleichen Motivs: Fünf Sonnenblumen ..., Fünfzehn Sonnenblumen ..., Drei Sonnenblumen in einer Vase.

Die Serie entstand in der Vorbereitung auf die Ankunft seiner Malerkollegen Paul Gauguin und Emile Bernard.[1] Vincent hoffte, mit ihnen und weiteren Künstlern eine Malerkolonie in der Provence gründen zu können. In seinem Brief 526 an den Bruder Theo schrieb Vincent: „In der Hoffnung, dass ich mit Gauguin in unserem eigenen Atelier wohnen werde, will ich eine Reihe von Bildern dafür machen. Weiter nichts als lauter große Sonnenblumen. .. Wenn ich also diesen Plan ausführe, wird es ein Dutzend Bilder geben. Das Ganze eine Symphonie in Blau und Gelb. Ich arbeite jeden Morgen von Sonnenaufgang an. Denn die Blumen verwelken schnell, und das Ganze muss in einem Zug gemalt werden“.

Der kühle Hintergrund dieses Bildes lässt die dadurch „leuchtend“ wirkenden Sonnenblumen an ihre Bedeutung erinnern. Ebenfalls durch die Perfektion der gelben Blüten, im Gegensatz zu der einfach und unscheinbar geschaffenen Umgebung, wirkt das Bild hell und freundlich.

Van Gogh ergänzte die Sonnenblumenserie im Januar 1889 durch drei weitere Bilder (Zwei Bilder mit dem Titel Fünfzehn Sonnenblumen in einer Vase und Zwölf Sonnenblumen in einer Vase).

1912 erwarb die Neue Pinakothek München im Rahmen der Tschudi-Spende aus der Reihe das Bild mit zwölf Sonnenblumen aus dem Jahr 1888.[1]

Am 30. März 1987 ersteigerte Yasuo Gotō (後藤 康男; 1923–2002) der japanischen Versicherungsgesellschaft Yasuda (heute: Songai Hoken Japan) bei Christie’s in London eines der späteren Bilder aus der Sonnenblumenserie zum damaligen Rekordpreis von 24,75 Millionen englische Pfund. Das Bild hängt heute im Seiji Togo Memorial Sompo Japan Nipponkoa Museum of Art in Tokio. Nach der Auktion entwickelte sich eine Kontroverse um die Echtheit des Bildes. Die Kunsthistorikerin Geraldine Norman vertrat dabei die These, dass es sich bei dem Gemälde um eine Fälschung des Malers Émile Schuffenecker handelt, der 1901 mit der Restaurierung des Originals betraut worden war. Dieser Ansicht ist von verschiedenen Seiten widersprochen worden. In den offiziellen Ergebnislisten der Auktionshäuser wird dieses Bild jedoch nicht mehr als Originalgemälde van Goghs geführt.

Die leuchtenden chromgelben Sonnenblumen werden mit der Zeit jedoch bräunlicher. Das Deutsche Elektronen-Synchrotron Desy in Hamburg fand heraus, dass dies eine Reaktion des gelben Farbstoffs (Blei(II)-chromat) auf UV-Licht ist und versucht wieder die Ursprungsfarbgebung herzustellen.[2]

Die Bilder der Sonnenblumen

Filme

Siehe auch

Commons: Sonnenblumen von van Gogh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christian Lenz: Die Neue Pinakothek München. Hrsg.: Scala Publishers Ltd. Überarbeitete und aktualisierte Auflage. C. H. Beck, London 2007, ISBN 978-3-406-51188-2, Französische Impressionisten, S. 109.
  2. dpa: Chemische Reaktion setzt Van-Gogh-Gemälden zu, Internetquelle: https://www.welt.de/wissenschaft/article12543117/Chemische-Reaktion-setzt-Van-Gogh-Gemaelden-zu.html, letzter Aufruf: 2. Juli 2016
  3. Koldehoff, Stefan: Gauguins Diebstahl und van Goghs Antwort, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Oktober 2013, S. 40
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