Sommer der Krüppelbewegung
Sommer der Krüppelbewegung (Crip Camp) ist ein amerikanischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2020. Der Dokumentarfilm berichtet über das 1971 stattfindende Camp Jened, ein Sommercamp in New York, das als „lockeres, freigeistiges Camp für Jugendliche mit Behinderung“ beschrieben wird.[1]
Film | |
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Titel | Sommer der Krüppelbewegung |
Originaltitel | Crip Camp |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2020 |
Länge | 106 Minuten |
Stab | |
Regie | James LeBrecht, Nicole Newnham |
Drehbuch | James LeBrecht, Nicole Newnham |
Produktion | Sara Bolder, James LeBrecht, Nicole Newnham |
Musik | Bear McCreary |
Kamera | Justin Schein |
Schnitt | Alex Odesmith, Mary Lampson, Eileen Meyer |
Handlung
Der Dokumentarfilm beginnt in dem kleinen Camp für Jugendliche mit Behinderung in den Catskill Mountains im Bundesstaat New York. Das Camp bildet einen Zufluchtsort für die Kinder und Jugendlichen dar, in dem sie frei von Diskriminierung und Vorurteilen endlich akzeptiert werden.[1] Thematisiert wird auch eine Haltungsänderung der Betreuer innerhalb des Camps, im Film wird diese mit folgenden Worten eines Betreuers zum Ausdruck gebracht: „Wir haben damals verstanden, dass nicht die behinderten Jugendlichen das Problem waren, sondern wir waren das Problem – wir, die Nichtbehinderten, unsere Vorstellungen über Behinderung.“ Im Camp können die Jugendlichen eine ganz normale Zeit haben. Sie finden die erste Liebe, machen Party und philosophieren über Gott und die Welt.[2] Viele der Jugendlichen nutzen ihre im Camp gefundene Energie, um anschließend politische Veränderung zu fordern. Sie akzeptierten ihren Status als Bürger zweiter Klasse nicht länger und werden Teil einer Bürgerrechtsbewegung.[1]
Entstehung
James LeBrecht und Nicole Newnham arbeiteten schon 15 Jahre lang zusammen als Co-Producer. Als James LeBrecht, der an Spina bifida leidet und auf einen Rollstuhl angewiesen ist, Newnham über sein Leben im Sommercamp erzählte, kam ihnen die Idee zu diesem Film.[3] Der Film wurde von Michelle und Barack Obama produziert.[4]
Veröffentlichung und Auszeichnungen
Sommer der Krüppelbewegung feierte seine weltweite Premiere 23. Januar 2020 beim Sundance Film Festival 2020,[5] und gewann Auszeichnungen für "best writing and best editing".[6] Am 26. März 2020 wurde es von Netflix in den Katalog aufgenommen.[7]
2021 wurde der Film für einen Oscar als Bester Dokumentarfilm nominiert.[8]
Kritik
Sebastian Groß schreibt auf Moviebreak.de, der Dokumentarfilm zeige „mit einfachen aber effektiven Mitteln (On- und Off-Sprecher, Archivaufnahmen) die Relevanz eines jeden menschlichen Lebens.“ Er vermittle „wahre Geschichten und richtige Absichten auf einer Augenhöhe.“[9]
Weblinks
- Sommer der Krüppelbewegung in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Benjamin Lee: Crip Camp review – rousing Netflix documentary traces disability rights movement. In: theguardian.com. the guardian, 24. März 2020, abgerufen am 19. März 2021 (englisch).
- Andreas Müller: Ein Feriencamp als Utopie. In: deutschlandfunkkultur.de. Deutschlandfunk Kultur, 23. April 2020, abgerufen am 19. März 2021.
- 'It blew my mind': the incredible story of Netflix's feelgood Crip Camp. 25. März 2020, abgerufen am 17. März 2021 (englisch).
- Ben Pearson: 'Crip Camp' Trailer: Obama-Produced Netflix Doc Focuses on a Summer Camp That Helped Inspire a Revolution. In: slashfilm.com. 11. März 2020, abgerufen am 12. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
- Crip Camp. In: sundance.org. Sundance Institute, abgerufen am 17. März 2021 (englisch).
- Etan Vlessing: IDA Documentary Awards: 'Crip Camp' Nabs Best Feature. In: hollywoodreporter.com. 16. Januar 2021, abgerufen am 17. März 2021 (englisch).
- Crip Camp (2020). In: rottentomatoes.com. Abgerufen am 17. März 2021 (englisch).
- The 93rd Academy Awards – 2021. (Nominees). Academy of Motion Picture Arts and Sciences, abgerufen am 17. März 2021 (englisch).
- Sommer der Krüppelbewegung - Kritik | Film 2020. In: moviebreak.de. Thomas Repenning, abgerufen am 17. März 2021.