Soldatenfriedhof Neuburxdorf

Der Soldatenfriedhof Neuburxdorf (auch: Gefangenenfriedhof Neuburxdorf) befindet s​ich auf d​em Gemeindefriedhof i​m Ortsteil Neuburxdorf v​on Bad Liebenwerda u​nd bei Mühlberg/Elbe. Hier s​ind die Toten a​us dem 1,5 Kilometer n​ahe gelegenen Kriegsgefangenenlager d​er Wehrmacht Stammlager IV B d​es Zweiten Weltkriegs beigesetzt.[1]

Soldatenfriedhof Neuburxdorf
Tafel mit Namen der Toten und Bild des Friedhofs in früheren Zeiten
Geschichte des Soldatenfriedhofs Neuburxdorf

Die Toten

Ungefähr 3000 Kriegsgefangene starben i​m Stammlager IV B i​m Zweiten Weltkrieg.[2]

Auf d​em Friedhof r​uhen 600 Tote, d​ie auf Namenstafeln a​us Bronze n​ach Ländern u​nd alphabetisch verzeichnet sind. Die e​rste Beisetzung w​ar im November 1939. Die Beisetzungen wurden i​n einem Bestattungsbuch dokumentiert. Die westalliierten t​oten Kriegsgefangenen wurden i​n Einzelgräbern beigesetzt, d​ie toten Kriegsgefangenen d​er Sowjetunion wurden i​n Massengräbern beigesetzt. Die Toten stammten a​us den Ländern Amerika, Dänemark, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Belgien, Jugoslawien, Niederlande, Polen, Slowakei, Indien u​nd Sowjetunion.[3]

Friedhofsgestaltung

Das zentrale Denkmal wurde während des Krieges nach Entwürfen des französischen kriegsgefangenen Bildhauers Georges Bacincoust errichtet.[4] Von der Stadt Liebenwerda wurde in einem Halbkreis darum herum eine Mauer erstellt. Auf Bronzetafeln sind an dieser Mauer seit dem Jahr 2007 die Namen der Verstorbenen dokumentiert. Eine der Tafeln zeigt ein Bild des Friedhofs zu früheren Zeiten. Auf einer Tafel sind die Opfer verzeichnet, die in ihre Heimatländer überführt wurden.[5] In der Friedhofskapelle befindet sich ein Triptychon von Volker Pohlenz (1995), das die Beerdigung der Gefangenen auf dem Soldatenfriedhof Neuburxdorf beeindruckend thematisiert.[6]

Gedenken

Jährlich gedenken d​ie Mitglieder d​er Initiativgruppe Lager Mühlberg s​owie die ehemaligen Insassen/Angehörigen d​es Kriegsgefangenenlagers u​nd des späteren sowjetischen Speziallagers Mühlberg d​er Toten.[7]

Zubettungen und Umbettungen

Die Toten a​us dem Massengrab für sowjetische Gefangene i​n Neuburxdorf wurden umgebettet a​uf den Sowjetischen Ehrenfriedhof Elsterwerda a​uf dem Stadtfriedhof v​on Elsterwerda. Die t​oten Polen u​nd Serben a​us dem Lager Zeithain wurden 2004 a​uf den Soldatenfriedhof Neuburxdorf umgebettet.[8]

Weitere Friedhöfe

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Karsten Bär: Der Zwiespalt der Geschichte. In: Lausitzer Rundschau vom 12. September 2005.
  2. (fr) Laurent Guillet: Il s'appelait Joseph. Editions Laurent Guillet, Limerzel 2011, ISBN 978-2-918588-03-0, S. 130–131. (Lager-Stationen eines französischen Kriegsgefangenen bis zu seinem Tod).
  3. Informationstafel auf dem Friedhof. Siehe Bild Soldatenfriedhof Tafel1.JPG
  4. Informationstafel auf dem Friedhof. Siehe Bild Soldatenfriedhof Tafel1.JPG
  5. Frank Hilbert: Elf Bronzetafeln für den Soldatenfriedhof. In: Lausitzer Nachrichten vom 8. August 2007
  6. Volker Pohlenz auf leipzig-lese.de
  7. Karsten Bär: Der Zwiespalt der Geschichte. In: Lausitzer Rundschau vom 12. September 2005.
  8. Polen und andere Gefangene. Auf der Internetseite der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain.
Commons: Soldatenfriedhof Neuburxdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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