Snaptunstein
Der Snaptunstein (dänisch Snaptunstenen auch Snaptun Essestenen oder Alvsten – deutsch „Elfenstein“ genannt) wurde 1950 in Snaptun, östlich von Horsens in Jütland in Dänemark an der Meeresküste entdeckt. Er wird auf etwa 1000 n. Chr. datiert.
Der Snaptunstein besteht aus Speckstein, ist etwa 20 cm hoch, 24,5 cm breit und 7,5 cm dick.[1] Speckstein kommt in Dänemark nicht vor. Der Stein muss aus Norwegen oder Westschweden stammen, wo es zahlreiche Steinbrüche gibt. Der Snaptunstein wurde verwendet, um die Düse eines Blasebalgs zu schützen. Speckstein eignet sich für Anwendung bei großer Wärme und wurde auch für Gussformen verwendet. In der unteren Hälfte wurde ein Loch durch den Stein gebohrt. Auf dem oberen Teil gibt es den eingeschnittenen Kopf eines Mannes mit lockigen Haaren und buschigen Augenbrauen, der eine der äußerst seltenen maskenhaften Darstellungen des Gottes Loki (auch Loptr oder Hveðrungr) sein soll, der mit dem Feuer verbunden wird.
Das Maskenmotiv war in der Wikingerzeit (800–1050 n. Chr.) populär und kommt nicht zuletzt auf Runensteinen vor. Die Besonderheit auf dem Snaptunstein besteht in den Linien um den Mund des Mannes. Sie sollen Fäden oder Narben darstellen, denn der Gott Loki, der eine Wette gegen den Zwerg Brok verlor, bekam als Strafe den Mund zugenäht. Da Loki nicht schweigen wollte, machte er seinen Mund auf, die Naht platze und er musste mit den Narben leben.[2]
Der Gott war allgemein wenig beliebt, man benannte seine Kinder nicht nach ihm und Darstellungen sind entsprechend selten. Eine der wenigen anderen wurde als Anhänger im Gnesdowo-Hort in Russland gefunden.
Literatur
- Hans Jørgen Madsen: Loke fra Snaptun. In: P. Kjærum & R.A. Olsen (Hrsg.): Oldtidens Ansigt, København 1990.
Weblinks
Einzelnachweise
- Mats Burström: "Järnframställning och gravritual. En strukturalistisk tolkning av järnslagg i vikingatida gravar i Gästrikland" (schwedisch, pdf), Fornvännen, Stockholm 1990, S. 261 (Abgerufen am 15. Dezember 2014).
- "Blæsebælgs-beskytter fra vikingetid" (dänisch) In: Horsens Museum. horsensmuseum.dk. 28. Juli 2010. Abgerufen am 15. Dezember 2014.