Smit Internationale
Smit Internationale N.V. ist ein niederländisches Unternehmen, das durch seine Tätigkeit im Bereich von Schlepperdiensten, Bergung von Schiffswracks und vor allem wegen des Einsatzes nach Schiffsunglücken internationale Bekanntheit erlangt hat. Auch wird das Management von Hafenterminals für Fremdunternehmen ausgeführt.
Smit Internationale N.V. | |
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Rechtsform | N.V. |
Gründung | 1842 |
Sitz | Rotterdam, Niederlande |
Leitung |
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Umsatz | 470,3 Mio. Euro (2006) |
Website | www.smit.com |
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1842 durch Fop Smit gegründet; es spezialisierte sich im Laufe der Jahre immer mehr auf Schlepperdienste und baute viele Schlepper. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekam das Unternehmen Konkurrenz durch L. Smit & Co.; die beiden Unternehmen fusionierten jedoch 1923 zu Smit Internationale. Mit der Zeit wurden auch maritime Bergungsmaßnahmen Teil des Unternehmensprofils. So entfernte 1957 Smit 41 Schiffswracks aus dem Suezkanal.
Seit 2010 gehört Smit zur Unternehmensgruppe Royal Boskalis Westminster.
Konzernstruktur
Smit besteht aus vier Konzernteilen:
- Smit Harbour Towage, Hafen- und Schlepperdienst von Smit
- Smit Terminals, vollständiges Paket vom Schlepperdienst bis zum Management des Hafenterminals
- Smit Salvage (früher Smit-Tak), Umweltschutz-, Schiffswrack- und Bergedienst
- Smit Transport & Heavy Lift, Logistikdienst für schwere Güter
Andere Beteiligungen:
- Smitwijs, Joint-Venture mit unter anderem Wijsmuller für Hochseeschlepper
- Smit Lloyd, Versorgung von Offshore-Anlagen
- Smit Lamnalco Terminal Services
- Saam Smit Towage, Schleppdienste für Amerika
- Keppel Smit Towage, Schleppdienste für Asien[1]
Bekannte Bergungsprojekte
Smit Internationale führte unter anderem die folgenden Bergungsprojekte durch:
- den in 3 Teile gebrochenen Tanker Betelgeuse in Irland (1979/1980)[2]
- die Herald of Free Enterprise (1987)
- das russische Atom-U-Boot K-141 Kursk (2000)
- die Ehime Maru (2001)
- die Prestige (2001)
- die Jolly Rubino (2002) vor Südafrika (Chemikalien als Ladung; 500 t Schweröl; Brand an Bord; verlassen auf Grund gelaufen; Schleppung, Leeren; Sprengung, um ein künstliches Riff zu bilden)[3][4]
- die Tricolor (2002)
- die Mighty Servant 3 (2006)
- die MSC Napoli (2007)
- die UND Adriyatik (2008)
- die Lisco Gloria (2010)
- die Nordlys (2011)
- teilweise die Costa Concordia durch Leeren der Treibstofftanks (2012)
- die Modern Express vor der französischen Küste (2016) (Schleppen der gekippten RoRo-Fähre in einen Hafen und Aufrichten durch Nutzen der Schiffstanks)[5]
- die Ever Given (2021), die im Suezkanal gestrandet war[6]
- die Eemslift Hendrika (2021), die nach spektakulärer Evakuierung der Mannschaft im Nordmeer trieb und drohte, mit 350 Tonnen Schweröl und 50 Tonnen Dieselkraftstoff an Bord an der norwegischen Küste zu stranden.[7]
- zusammen mit der srilankischen Marine die X-Press Pearl vor Colombo; Salpetersäureaustritt, Brand, Sinken (2021)
Weblinks
- Offizielle Webseiten (englisch)
Einzelnachweise
- Sverre Gutschmidt: Schleppschifffahrt vor tiefem Wandel. In: Hansa, Heft 5/2016, S. 46–49, hier S. 47, ISSN 0017-7504
- Three in One (salvage of the MT BETELGEUSE) PKFVchannel (Pim Korver Film & Video), youtube.com, (video 44:04 – English), salvage by Smit & Co., Rotterdam, 1979/1980, published 1. Oktober 2012, abgerufen 27. Dezember 2017.
- Chris Jenkins: Towing to start on 'critical' Jolly Rubino www.iol.co.za, 16. September 2002, abgerufen 2. Mai 2017.
- Armuotas: "Jolly Rubino" demolition youtube.com, Video (0:47) (englisch), 14. Februar 2007, abgerufen 2. Mai 2017.
- Humans at Sea: A Car Carrier Ship lost stability: Heroic Rescue Operation youtube.com, Video (5:19) (englisch), 29. Oktober 2016, abgerufen 2. Mai 2017.
- Frank Behling: Wie Spezialisten das Containerschiff im Suezkanal befreien wollen – und warum das so schwierig ist. Abgerufen am 25. März 2021 (deutsch).
- Anne Harnischmacher: Ölverschmutzung abgewendet: Antriebsloser Frachter „Eemslift Hendrika“ vor Norwegen gesichert. RP-Online, 8. April 2021, abgerufen am 8. April 2021.