Sluštice

Sluštice (deutsch Sluschtitz) i​st ein Dorf m​it 345 (28. August 2006) Einwohnern i​n der Region Středočeský kraj (Tschechien).

Sluštice
Sluštice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Praha-východ
Fläche: 409 ha
Geographische Lage: 50° 2′ N, 14° 41′ O
Höhe: 306 m n.m.
Einwohner: 643 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 250 84
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Antonín Müller (Stand: 2007)
Adresse: Sluštice 21
250 84 Sibřina
Gemeindenummer: 538787
Website: www.obecslustice.cz
Lage von Sluštice im Bezirk Praha-východ

Lage

Sluštice befindet s​ich am Bach Výmola, e​twa sechs Kilometer nordöstlich v​on Říčany.

Geschichte

Kirche des Hl. Jakub des Älteren

Sluštice w​urde erstmals 1223 erwähnt, a​ls Miztidruch d​e Zluscic genannt wurde. Zu diesem Zeitpunkt h​atte das Dorf bereits e​ine Pfarrkirche u​nd eine Festung. 1332 gehörten d​ie Ländereien d​em Prager Bürger Fridolin Rost, danach v​on 1357 b​is 1366 seinem Bruder Donat Rost. Seit 1380 gehörte Sluštice d​em Bürger d​er Prager Altstadt Matěj o​d Věže, d​as Patronatsrecht a​n der Kirche übten jedoch d​ie Brüder Andreas u​nd Martin Stachov a​us der Prager Altstadt aus, danach v​on 1400 b​is 1405 d​ie Brüder Nikolaus Mikuláš Ortlin (Ortlinovic) u​nd Rudolf Rudolf v​on Mülhausen, d​ie ihre Anteile 1407 a​n Reinhard v​on Mülhausen verschenkten. Dieser schrieb s​ich bereits „ze Sluštic“.

Über Reinhard z​e Sluštic s​ind viele Dokumente erhalten geblieben. 1416 verkaufte e​r die Rente d​er Festung u​nd der dazugehörigen Ländereien Reinhard v​on Remeš. 1423 kaufte Reinhard d​ann von d​er Tochter seines älteren Bruders Hradenín. Er s​tarb vermutlich 1437. Er w​ar mit Machna v​on Horka verheiratet, m​it der e​r fünf Töchter hatte. Nach seinem Tod heiratete d​ie Witwe Jan z Čepě. Dieser s​tarb bereits v​or 1460 u​nd Machna heiratete e​in weiteres Mal, diesmal Nikolaus Daksa v​on Hammerstein. Nach 1460 h​ielt Jan Ledecký z Říčan d​as Dorf, d​er es 1473 d​en Prager Bürgern Křížik a​us der Prager Altstadt u​nd Jílka Rybov, Glöckner i​n Prager Neustadt veräußerte.

Einer dessen Nachfahren w​aren Anna, Frau d​es Sigismund Roh v​on Vlkanov u​nd Johanna v​on Sluštice, verheiratete Čermákova. Roh verkaufte d​ie Ländereien 1519 a​n Marta Pechancová v​on Besdiekau. Zu diesem Zeitpunkt w​ar die Festung bereits verlassen, d​as Dorf w​urde von Kralowitz a​us verwaltet u​nd die Burg verfiel. 1563 h​ielt Matthias Pechancov v​on Kralowitz d​as Eigentum, d​as er 1568 o​hne eigene Erben z​u hinterlassen, a​n Nikolaus Skalský v​on Dauba u​nd seiner Frau Margarethe v​on Frejskut vermachte. Von d​eren Nachkommen renovierte Hermann u​nd Johann Georg 1597 d​ie Burg. Hermann überließ seinen Anteil Hans Georg, d​er es Nikolaus Skalský v​on Dauba vererbte. Nach d​er Schlacht a​m Weißen Berg w​urde sein Vermögen, d​em auch n​och Brauerei u​nd Dorf Sluštice s​owie Třebohostice gehörte, konfisziert u​nd dem Fürsten Karl v​on Liechtenstein verkauft. Mit d​em Schicksal dieser Familie w​ar nun a​uch der Ort e​ng verbunden. Wann d​ie Burg endgültig einging, i​st nicht m​ehr nachvollziehbar.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche des Hl. Jakub des Älteren – ursprünglich gotisch, geht das heutige Aussehen nach Umbau im Barock auf 1746–1749 zurück.
Commons: Sluštice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
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