Simon Pauli (der Ältere)

Simon Pauli, genannt der Ältere (* 28. Oktober 1534 in Schwerin; † 17. Juli 1591 in Rostock) war ein deutscher lutherischer Theologe und erster Stadtsuperintendent von Rostock.

Leben

Pauli, Sohn des Schweriner Bürgermeisters Johann Pauli, immatrikulierte sich 1552 zum Theologiestudium an der Universität Rostock[1] und wechselte 1555 nach Wittenberg, wo er bei Philipp Melanchthon studierte. 1559 wurde er zum Domprediger in Schwerin berufen und schon ein Jahr später zum Pastor an der Jakobikirche in Rostock und Professor der Theologie an der Universität. Zusammen mit David Chyträus und Johann Kittel erfolgte 1561 seine Promotion zum Doktor der Theologie. Pauli war viermal (1566, 1570, 1582, 1588) Rektor der Universität Rostock.

Neben seinen Lehrverpflichtungen nahm er 1570 die Ernennung zum Assessor des fürstlichen Konsistorium und 1571 zum fürstlichen Superintendenten des Rostocker Kreises an – jeweils gegen den Protest des Rostocker Rats, der seine Rechte in der fürstlichen Ernennung geschmälert sah. Nach dem Ausgleich zwischen den Mecklenburger Herzögen und der Stadt Rostock im Rostocker Erbvertrag vom 21. September 1573 wurde er vom Geistlichen Ministerium und Rat der Stadt Rostock zum ersten Stadtsuperintendenten in Rostock berufen und 1574 nach herzoglicher Bestätigung in sein Amt eingeführt.

Pauli w​ar zweimal verheiratet, zunächst m​it Regina Schmidt (1543–1563), d​ann mit Katharina Prenger; d​er zweiten Ehe entstammte s​ein Sohn Heinrich Pauli (1565–1610), s​ein Enkel w​ar Simon Pauli (der Jüngere) (1603–1680). Der Ehe seiner Tochter Elisabeth († 1635) m​it dem Rostocker Diakon Johann Corfinius entstamme e​in weiterer Enkel, d​er spätere Hauptpastor a​n der Hamburger Katharinenkirche Johannes Corfinius.

Literatur

  • Karl Ernst Hermann Krause: Pauli, Simon. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 273 f.
  • Thomas Kaufmann: Universität und lutherische Konfessionalisierung: die Rostocker Theologieprofessoren und ihr Beitrag zur theologischen Bildung und kirchlichen Gestaltung im Herzogtum Mecklenburg zwischen 1550 und 1675. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 1997 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Band 66) Zugleich: Göttingen, Univ., Habil.-Schr., 1994, ISBN 3-579-01734-9.

Einzelnachweise

  1. Siehe dazu den Eintrag von Simon Pauli im Rostocker Matrikelportal
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