Simon Fraser, 11. Lord Lovat
Simon Fraser, 11. Lord Lovat (* um 1667; † 9. April 1747 in London) war ein schottischer Clanführer des 18. Jahrhunderts. Wegen seiner Teilnahme an der Schlacht bei Culloden wurde Fraser hingerichtet. Er war der letzte Mann, der auf dem Tower Hill in London geköpft wurde.
Leben
Fraser stammte aus dem Clan der Frasers, die ein größeres Gebiet von Inverness bis über Loch Ness hinaus beherrschten. Im Osten grenzte das Gebiet der Frasers an das der Grants, in Westen an das Gebiet des Clans der MacKenzies.
Er war der Sohn des Thomas Fraser of Beaufort (1636–1699) aus dessen Ehe mit Sibylla MacLeod, Tochter des Ian Macleod, 16. Laird of MacLeod. Sein Vater war ein jüngerer Sohn des Hugh Fraser, 7. Lord Lovat († 1646). Nachdem 1696 sein Cousin Hugh Fraser, 9. Lord Lovat ohne männliche Nachkommen gestorben war, entstanden Erbstreitigkeiten über dessen Nachlass. Simon Fraser entführte daraufhin die Tochter des 9. Lords, Amelia Fraser († 1763), die aber fliehen konnte. Simon und sein Vater wurden dafür 1698 geächtet und zum Tode verurteilt aber 1700 auf Invervention des 10. Earl of Argyll von König Wilhelm III. begnadigt. Titel und Ländereien des Lord Lovat wurden aber 1702 durch Urteil vom Court of Session Amelia zugesprochen.
Sein Vater war zwischenzeitlich 1699 gestorben und hatte ihm Beaufort Castle hinterlassen.
Im Thronstreit zwischen den Jakobiten und dem Haus Hannover wechselte Fraser oft die Seiten. Als er 1701 erneut für die Entführung Amelias angeklagt wurde, floh er nach Frankreich, wo er Kontakt zu den exilierten Stuarts aufnahm. Diese sandten ihn 1703 auf eine jakobitische Geheimmission, die er prompt dem Secretary of State von Schottland, dem Duke of Queensberry, verriet. Bei seiner Rückkehr nach Frankreich war sein Verrat entdeckt worden und er wurde unter Hausarrest gestellt. 1715 gelang ihm die Flucht nach Schottland. Dort war gerde der Jakobitenaufstand von 1715 im Gange, bei dem sich Alexander Mackenzie of Fraserdale († 1755), der Ehemann Amelias, mit dem Aufgebot des Clan Fraser auf die Seite der Jakobiten stellte. Fraser gelang es, das Aufgebot seines Clans zum Überlaufen auf die Seite der britischen Regierung (Haus Hannover) zu bewegen und mit ihm nach kurzer Belagerung das vom Clan Mackenzie gehaltene Inverness Castle einzunehmen. Im Anschluss an die Niederschlagung des Jakobitenaufstands erhielt er Teile der Lovat-Ländereien, die die britische Regierung von Alexander Mackenzie of Fraserdale wegen Unterstützung der Jakobiten eingezogen hatte. 1721, 1722 und 1727 versuchte er erfolglos als Lord Lovat an den Wahlen der schottischen Representative Peers für das britische House of Lords teilzunehmen. Erst entschied das Court of Session zu seinen Gunsten und sprach den Titel des Lord Lovat rückwirkend seinem Vater als 10. und ihm als 11. Lord zu. Er war damit auch offiziell Chief des Clan Lovat. Bis 1733 konnte er alle vormaligen Lovat-Ländereien in seinen Besitz bringen.
Später wandte er sich erneut den Jakobiten zu und beteiligte sich ab 1737 heimlich an den Planungen zur Landung des Bonnie Prince Charlie in Schottland. Dessen Vater James III. Stuart verlieh ihm 1740 dafür die jakobitischen Adelstitel Duke of Fraser, Marquess of Beaufort, Earl of Stratherrick, Viscount of the Aird and Strathglass und Lord Lovat of Beaulieu. Als Bonnie Prince Charlie schließlich im August 1745 in Schottland landete, verhielt er sich vorsichtig. Erst nachdem dieser im September 1745 in der Schlacht bei Prestonpans eine britische Armee vernichtet hatte, entsandte er seinen Sohn Simon Fraser, Master of Lovat, mit dem Aufgebot seines Clan Lovat zu dessen Unterstützung. Er selbst bemühte sich um den Anschein der Loyalität zu König Georg II. Am 11. Dezember 1745 wurde er in seinem Anwesen Beaufort Castle von britischen Regierungstruppen verhaftet und nach Inverness Castle gebracht, von wo er am 2. Januar 1746 fliehen konnte. Er kämpfte in der Schlacht bei Culloden und floh anschließend mit Bonnie Prince Charlie in die Highlands, den er erfolglos drängte, den Feldzug im Partisanenkampf fortzusetzen. Bei Loch Morar geriet Fraser schließlich in britische Gefangenschaft.
Am 11. Dezember 1746 wurde er vom britischen Parlament angeklagt und am 19. März 1747 einstimmig des Hochverrats für schuldig befunden. Er wurde zum Tode verurteilt und geächtet, womit alle seine Titel und Besitzungen von der Krone eingezogen wurden.
Ehen und Nachkommen
In erster Ehe war er seit Dezember 1716 mit Margaret Grant († 1729), Tochter des Ludovic Grant, Laird of Freuchie and Grant, verheiratet. Mit ihr hatte er zwei Kinder:
- Janet Fraser († 1765), ⚭ Ewan Macpherson of Cluny (1706–1764), 12. Chief des Clan Macpherson;
- Simon Fraser, Master of Lovat (1726–1782).
In zweiter Ehe heiratete er 1733 Lady Primrose Campbell († 1796), Enkelin des Archibald Campbell, 9. Earl of Argyll. Mit ihr hatte er einen Sohn:
- Archibald Campbell Fraser (1736–1815).
Weblinks
- Simon Fraser, 11th Lord Lovat bei Encyclopædia Britannica Online
- Simon Fraser, 11th Lord (Fraser of) Lovat auf thepeerage.com
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Thomas Fraser | Lord Lovat 1699–1747 | Thomas Fraser |