Simon Ettlin

Simon Ettlin (auch Josef Simon Etlin, * 9. Januar 1818 i​n Sarnen; † 7. Mai 1871 ebenda) w​ar ein Schweizer Politiker (Katholisch-Konservative), Arzt, Architekt, Maler u​nd Zeichenlehrer. Er w​ar Nationalrat u​nd Landammann d​es Kantons Obwalden.

Leben

Ettlin w​ar der Sohn d​es Josef Ignaz, Spezereikrämer, u​nd der Anna Marie Josefa geb. Wallimann. Von 1831 b​is 1832 besuchte e​r die Lateinschule Sarnen u​nd von 1833 b​is 1835 d​ie Klosterschule Muri. Es folgte d​er Besuch d​es Jesuitenkollegium Freiburg v​on 1836 b​is 1838. Schliesslich absolvierte e​r von 1838 b​is 1842 e​in Medizinstudium i​n Zürich, Freiburg i​m Breisgau u​nd München, d​as er a​ls Dr. med. abschloss.

Ettlin w​ar verheiratet m​it Josephine Christen v​on Stans. Seine Tochter Rosalia Ettlin heiratete 1879 d​en Politiker Adalbert Wirz.

Ettlin praktizierte v​on 1843 b​is 1871 a​ls Arzt i​n Sarnen. Zudem w​ar er v​on 1844 b​is 1868 Zeichenlehrer a​m Kollegium u​nd Architekt privater u​nd öffentlicher Bauten. So entwarf e​r unter anderem d​ie Villa Landenberg,[1] d​as Konvikt u​nd Pensionat Niklaus v​on Flüe, d​as Spital m​it Strafanstalt u​nd das Waisenhaus i​n Sarnen i​m Stil d​es bürgerlichen Klassizismus.

Ettlin gründete 1870 m​it dem Obwaldner Volksfreund d​ie erste Zeitung Obwaldens. Er w​ar auch leitender Redaktor d​er Zeitung. Er verfasste nationalökonomische, ethische u​nd gesundheitspolitische Publikationen.

Politische Ämter

Ab 1849 w​ar Ettlin Obwaldner Kantonsrat, d​en er 1870/1871 präsidierte. Von 1853 b​is 1871 w​ar er Regierungsrat, d​abei bis 1858 Landsäckelmeister u​nd in d​en Jahren v​on 1861 b​is 1871 insgesamt fünf Mal Landammann. In d​er Zeit v​on 1862 b​is 1871 w​ar er während fünf Jahren Gemeindepräsident v​on Sarnen u​nd 1869–1871 Bürgergemeindepräsident.

Ettlin w​ar von 1866 b​is 1871 d​er Nationalrat Obwaldens, s​iehe Liste d​er Nationalräte d​es Kantons Obwalden.

Einzelnachweise

  1. Udo Weilacher et al. (Hrsg.): Landschaftsarchitekturführer Schweiz, Abschnitt Villa Landenberg, S. 207
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