Sigurd Ottowitsch Schmidt
Sigurd Ottowitsch Schmidt (russisch Сигурд Оттович Шмидт; * 15. April 1922 in Moskau; † 22. Mai 2013 ebenda) war ein russischer Historiker und Ethnograph.
Schmidt war der Sohn des Polarforschers und Politikers Otto Juljewitsch Schmidt und dessen Ehefrau, der Literaturkritikerin Margarita Emmanuilovna Golosovker (* 19. April 1889; † 8. November 1955). Seine Mutter war Mitarbeiterin am Marx-Engels-Museum des Moskauer Marx-Engels-Instituts (MEI beziehungsweise IME (Abkürzung des russischen Namens "Institut Marksa i Engel’sa")). Nach ihrer Entlassung war sie ab 23. April 1931 im Moskauer Revolutionsmuseum (das heutige Museum für Neuere Geschichte Russlands (ru: Musej sowremennoi istorii Rossii)) tätig.[1] Er absolvierte 1944 die historische Fakultät der Moskauer Universität, lehrte ab 1949 am dortigen historischen Archiv (heute Teil der russischen staatlichen Universität für Geisteswissenschaften) (Российский государственный гуманитарный университет) und promovierte 1965. 1970 wurde er zum Professor ernannt.
Von 1968 bis 2006 war er Vorsitzender der Archäographischen Kommission (Археографическая комиссия). 1992 war er Mitbegründer der Russischen Akademie für Bildung und ab 1997 ausländisches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften.
Einzelnachweise
- vgl. Carl-Erich Vollgraf; Richard Sperl; Rolf Hecker (Hrsg.): Stalinismus und das Ende der ersten Marx-Engels-Gesamtausgabe, 1931-1941: Dokumente über die politische Säuberung des Marx-Engels-Instituts 1931 und zur Durchsetzung der Stalin'schen Linie am vereinigten Marx-Engels-Lenin-Institut beim ZK der KPdSU aus dem Russischen Staatlichen Archiv für Sozial- und Politikgeschichte Moskau, Hamburg: Argument-Verlag, 2001, ISBN 978-3-88619-688-3, S. 61