Sigrid Mratschek
Sigrid Mratschek (auch Sigrid Mratschek-Halfmann, * 15. Mai 1955 in Ludwigshafen am Rhein) ist eine deutsche Althistorikerin.
Werdegang
Sigrid Mratschek studierte 1975 bis 1981 Klassische Philologie und Geschichte an der Universität Heidelberg. 1981 legte sie das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. 1982 bis 1985 hatte sie ein Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung, von 1986 bis 1989 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Osnabrück an der Aufnahme und Edition der obergermanischen Inschriften für das Supplement zum Corpus Inscriptionum Latinarum XIII beteiligt. 1990 erfolgte ihre Promotion in Alter Geschichte an der Universität Heidelberg. 1991 wurde sie für ihre Dissertation Divites et praepotentes. Reichtum und soziale Stellung in der Literatur der Prinzipatszeit mit dem Bruno-Heck-Wissenschaftspreis ausgezeichnet.
Von 1989 bis 2000 arbeitete Mratschek als Hochschulassistentin an der Universität Frankfurt am Main. Dort erfolgte 1999 auch ihre Habilitation in Alter Geschichte; ihre Habilitationsschrift über den Briefwechsel des Paulinus von Nola wurde von der DFG gefördert. 2001/02 arbeitete sie mit Georg Schöllgen am Institut für Kirchengeschichte der Universität Bonn bei einem interdisziplinären DFG-Projekt über Bischofsgesandtschaften zum Kaiserhof zusammen. 2002 wechselte sie auf eine Dauerstelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Rostock, wo sie 2004 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt wurde und 2008 den akademischen Status einer Hochschullehrerin erhielt.
2007 wurde Mratschek in den Vorstand der Internationalen Patristischen Gesellschaft (Association Internationale d’Études Patristiques) gewählt. 2012 wurde sie vom All Souls College der Universität Oxford aufgrund ihres Forschungsprojektes über Sidonius Apollinaris (Creating Identity from the Past) für ein Visiting Fellowship eingeladen und steuerte zudem mehrere Kapitel für das Edinburgh Companion to Sidonius Apollinaris bei. 2013 wurde sie als Consulting Editor in das Editorial Board des Journal of Late Antiquity aufgenommen. 2020 trat sie in den Ruhestand.
Forschungsschwerpunkte
- antike Wirtschafts- und Sozialgeschichte
- Geschichte der Bildungseliten und Literatursoziologie
- Gender Studies
- Historiographie und politische Geschichte der römischen Kaiserzeit
- römische Epigraphik
- Spätantike und frühes Christentum Patristik.
Mitgliedschaften
- 1989: Mitglied des Historikerverbandes und der Mommsengesellschaft
- 2004: Mitglied des Rates der Philosophischen Fakultät der Rostocker Universität
- 2007: Member of Council for Germany der Association Internationale d'Etudes Patristiques, Oxford – Paris.
- 2009: Vertrauensdozentin der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Universität Rostock
Schriften (Auswahl)
- Divites et praepotentes. Reichtum und soziale Stellung in der Literatur der Prinzipatszeit (Dissertation), Steiner, Stuttgart 1993 (Historia. Einzelschriften, Bd. 70) ISBN 3-515-05973-3
- Der Briefwechsel des Paulinus von Nola. Kommunikation und soziale Kontakte zwischen christlichen Intellektuellen (Habilitation), Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2002 (Hypomnemata, Bd. 134) ISBN 3-525-25232-3
Weblinks
- Literatur von und über Sigrid Mratschek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Sigrid Mratschek im Catalogus Professorum Rostochiensium
- Persönliche Website
- Website der Uni Rostock