Siegfried von Saldern
Siegfried Alexander Karl Heinrich Friedrich Leopold von Saldern (* 4. Juni 1843 in Plattenburg; † 14. Juli 1913 Bad Wildungen) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und deutschkonservativer Politiker.
Leben
Saldern machte 1862[1] sein Abitur auf der Klosterschule Rossleben, studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er Mitglied des Corps Saxonia wurde, und der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin. Ab 1872 lebte er als Majoratsherr auf dem mit Zernickow dazugehörigen 1678 ha[2] großen Gut Plattenburg bei Bad Wilsnack, das von der Familie von Saldern seit 1560 bewirtschaftet wurde. Er war Kreistagsmitglied, Mitglied der Landwirtschaftskammer und Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins Perleburg. In der Preußischen Armee erreichte er den Dienstgrad Rittmeister.
Saldern war seit der Reichstagswahl 1884 bis 1890 Mitglied des Reichstags. Seit einer Nachwahl am 5. März 1900 saß er bis 1913 als Abgeordneter des Wahlkreises Potsdam 1 (West- und Ostprignitz) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte der Fraktion der Konservativen Partei an. Ab 1893 war er Ritterschaftsdirektor der Altmark und der Prignitz.
Sein Erbe, der Ritterschaftsdirektor Siegfried von Saldern-Perleberg (1870–1925),[3] übernahm den Besitz[4] der Plattenburg mit Vorwerk Zernickow und Groß-Leppin, und den Bauernhof No. 105, zusammen 1730 ha. Die letztgenannten Flächen waren damals verpachtet.[5]
Literatur
- Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 113 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
- Wolfgang von der Groeben: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen 1844 bis 2006. Düsseldorf 2006, S. 31.
- Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 332.
Weblinks
- Siegfried von Saldern in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- Karl Jenrich: Album der Zöglinge der Klosterschule Roßleben von 1854 bis 1904. Nebst Nachträgen zum Album vom Jahre 1854. In: Klosterschule Rossleben (Hrsg.): Schulverzeichnis. Siegfried v. Saldern, Zögling-No.: 44. Selbstverlag der Klosterschule, Rossleben 1904, S. 53 (d-nb.info [abgerufen am 20. August 2021]).
- P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedel: General-Adressbuch der Ritterguts-und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: das Königreich Preussen, Lfg.: Die Provinz Brandenburg. Nicolai, Berlin 1879, S. 272 f., doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 20. August 2021]).
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1953. In: Unter Aufsicht des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen/ in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band I, Nr. 5. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1953, S. 330–332 (d-nb.info [abgerufen am 20. August 2021]).
- Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705-1913. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Siegfried von Saldern jun.-Zögling-RA-No.: 1497. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 343 (d-nb.info [abgerufen am 20. August 2021]).
- Ernst Seyfert: Niekammer’s Güter-Adressbücher Band VII. 1914. Güter=Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren bauernhöfen der Provinz mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Paul Niekammer. Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden (Hrsg.): Standardwerk. 2. Auflage. Band VII. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 192–193 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 20. August 2021]).