Siegfried Hirsch (Historiker)
Siegfried Hirsch (* 5. November 1816 in Berlin; † 11. September 1860 in Paris) war ein deutscher Historiker.
Leben
Hirsch stammte aus einer jüdischen Familie und war der Cousin des Historikers Theodor Hirsch. Er widmete sich 1833–36 in Berlin und Königsberg, durch Leopold von Ranke angeregt, dem Studium der Geschichte und bekundete sein hervorragendes Talent durch zwei in Berlin und in Göttingen gekrönte Preisarbeiten: 1834 über das Leben und die Taten König Heinrichs I. und 1837 über die Echtheit der Chronik von Korvei (mit Georg Waitz zusammen).
1841 erschien ein größeres Werk von ihm über das Leben und die Schriften Sigeberts von Gembloux (De vita et scriptis Sigiberti, Berlin 1841).
1842 habilitierte er sich an der Universität Berlin und wurde hier 1844 zum außerordentlichen Professor ernannt. Seine ausgebreitete und erfolgreiche Lehrtätigkeit, welche sich auf verschiedene Perioden der Geschichte und auf Staatsrecht erstreckte, sowie sein lebhafter Anteil an den Bestrebungen der 1840er und 1850er Jahre, das kirchliche Leben zu heben und zu fördern, für die er in der Presse, namentlich in der Kreuzzeitung, sowie in Vereinen tätig war, und durch die er auch mit Friedrich Julius Stahl in nähere Beziehungen trat, hielten ihn von der Vollendung seines Hauptwerkes, der Geschichte Heinrichs II., ab, welche erst nach seinem Tod (er starb am 11. September 1860 in Paris), bearbeitet und ergänzt von Rudolf Usinger, Hermann Pabst und Harry Breßlau, in den Jahrbüchern des Deutschen Reichs erschien (Berlin u. Leipzig 1862–75, 3 Bde.).
Literatur
- Hirsch, Siegfried. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 12: Hirs–Jaco. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2008, ISBN 978-3-598-22692-2, S. 40–41.
- Georg Waitz: Hirsch, Siegfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 468–470.