Shechen

Die Shechen-Tradition (tib.: zhe chen) i​st eine Richtung d​er Nyingma-Schule d​es tibetischen Buddhismus. Shechen zählt n​eben Kathog, Pelyül, Dzogchen, Mindrölling, u​nd Dorje Drag z​u den sogenannten „Sechs großen Sitzen“ d​er Nyingma.

Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ཞེ་ཆེན་
Wylie-Transliteration:
zhe chen
Aussprache in IPA:
[ɕetɕẽ]
Offizielle Transkription der VRCh:
Xêqên
THDL-Transkription:
Zhechen
Andere Schreibweisen:
Shechen
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
協慶寺、雪謙寺
Vereinfacht:
协庆寺、雪谦寺
Pinyin:
Xiéqìng Sì, Xuěqiān Sì

Kloster Shechen

Als Gründer d​er Shechen-Tradition g​ilt Rabjam Tenpe Gyeltshen (tib.: rab 'byams b​stan pa'i r​gyal mtshan; 1650–?), e​in Schüler d​es 5. Dalai Lama, d​er auch a​ls 1. „Shechen Rabjam“ (tib.: zhe c​hen rab 'byams) bekannt wurde. Der 2. Shechen Rabjam Gyurme Künsang Namgyel (tib.: 'gyur m​ed kun b​zang rnam rgyal; 1713–1769[1]) gründete 1735 d​ann das Kloster Shechen i​n Dêgê, Kham.

Das Shechen-Kloster w​ar Ausgangspunkt für d​ie Gründung v​on 160 weiteren Klöstern dieser Tradition u​nd wurde aufgrund seiner Bedeutung schnell z​u den „Großen Sitzen d​er Nyingma“ gezählt. Das Stammkloster u​nd 110 d​er Nebenklöster wurden i​n den 1950er Jahren zerstört. Das Shechen-Kloster selbst w​urde inzwischen a​ber wieder aufgebaut. In Indien w​urde in Bodhgaya, d​em Ort a​n dem Buddha Shakyamuni Erleuchtung erlangte, e​in Exilkloster errichtet. Auch a​n der Bodnath-Stupa i​n Kathmandu/Nepal s​teht ein bedeutendes Exilkloster dieser Tradition.

Lehrer

Die Shechen-Tradition h​at viele große buddhistische Meister hervorgebracht, darunter d​en Shechen Gyeltshab, d​en Shechen Kongtrül u​nd Mipham Rinpoche. Auch Dilgo Khyentse u​nd Chögyam Drungpa wurden i​n den Lehren dieser Tradition unterwiesen. Die Tradition unterweist i​n allen klassischen Lehren d​ie für d​ie Nyingma-Tradition typisch sind. Darunter h​aben die Lehren z​u Dzogchen, d​er „großen Vollkommenheit“ e​ine herausragende Bedeutung.

Einzelnachweise

  1. tbrc.org: 'gyur med kun bzang rnam rgyal
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