Shan-Staat
ရှမ်းပြည်နယ် Shan-Staat | |
Hauptstadt | Taunggyi |
Fläche | 155.801,38 km² |
Bevölkerung | 5.824.432 (2014[1]) |
Bevölkerungsdichte | 37,4 EW pro km² |
Ethnien | Shan, Bamar, Chinesen, Karen, Wa |
Der Shan-Staat (birmanisch ရှမ်းပြည်နယ်, BGN/PCGN: shanbyinè) ist eine der fünfzehn Verwaltungseinheiten in Myanmar. Es ist die größte dieser Verwaltungseinheiten und umfasst annähernd ein Viertel der Gesamtfläche des Landes. Die Hauptstadt ist Taunggyi.
Geographie
Der Shan-Staat grenzt im Norden an China, im Osten an Laos und im Süden an Thailand. Die Westgrenze bilden die myanmarischen Regionen Mandalay und Sagaing, nordwestlich schließt sich der Kachin-Staat sowie im Südwesten der Kayah- und der Kayin-Staat an. Der überwiegende Teil des Shan-Staats ist bergiges Gelände. Im Norden und Süden gibt es höhere Berge. Der Staat wird ungefähr in der Hälfte vom von Nord nach Süd fließenden Saluen (Thanlwin) geteilt.
Bevölkerung
Die Täler und Hochebenen sind von den Shan bevölkert. Ihre Sprache und Riten ähneln denen der Thai, Dai und Laoten. Sie sind hauptsächlich Theravada-Buddhisten und überwiegend in der Landwirtschaft beschäftigt. Neben den Shan leben hier noch Bamar, Birmanische Chinesen und Karen. In den Bergen sind kleine Volksstämme wie beispielsweise die Wa anzutreffen.
Gliederung
Der Shan-Staat gliedert sich in vierzehn Distrikte: Taunggyi, Loilin, Linkhe’, Lashio, Muse, Kyaukme, Kunlon, Laukine, Hopan, Makman, Kengtung, Minesat, Tachileik und Minephyat.
Er schließt ein: Baw (Maw), Hopong (Hopon), Hsahtung (Thaton), Hsamöngkem (Thamaingkan), Hsawnghsup (Thaungdut), Hsenwi (Theinni; North Hsenwi and South Hsenwi), Hsihkip (Thigyit), Hsipaw (Thibaw), Kehsi Mangam (Kyithi Bansan), Kengcheng (Kyaingchaing), Kenghkam (Kyaingkan), Kenglön (Kyainglon), Keng Tung, (Kyaingtong), Kokang, Kyon, Kyawkku Hsiwan (Kyaukku), Laihka (Legya), Lawksawk (Yatsauk), Loi-ai (Lwe-e), Loilong (Lwelong), Loimaw (Lwemaw). Manglon, Monghsu, Mawkmai (Maukme), Mawnang (Bawnin), Mawson (Bawzaing), Mongkawng (Mogaung), Mongkung, Mong La, Mongleng (Mohlaing), Monglong, Mongmit (Momeik), Mong Nai (Mone), Mongnawng, Mong Pai (Mobye), Mong Pan, Mong Pawng (Maing Pun), Mongping (Maingpyin), Mongsit (Maingseik), Mongtung (Maington), Mongyang (Mohnyin), Mongyawng, Namhkai (Nanke), Namhkok (Nankok), Namhkom (Nankon), Namtok (Nantok), Namkhok-Nawngwawn, Panglawng, Pangmi, Pangtara (Pindara), Pwehla (Poila), Sakoi, Samka, Tawngpeng, Wanmaw (Bhamo), Wanyin (Banyin), Wuntho (Wynn Tho), Yawnghwe (Nyaungshwe), Ywangan (Yengan) Von 1886 bis 1948 waren sie Teil von British Burma.[2]
Geschichte
Die Herrscher der Königreiche von Sagaing und Ava, die Ober- und Mittelbirma vom 13. bis zum 16. Jahrhundert dominierten, stammten einer umstrittenen Theorie zufolge von Shan ab. Die dominierende Kultur dieser Reiche war jedoch die der Bamar.[3] Das Siedlungsgebiet der Shan bestand aus mehr als 30 Einzelstaaten, die meisten von diesen standen in Tributverhältnissen zu den jeweiligen birmanischen Reichen. Dabei war der birmanische Einfluss auf die „nahen Shan-Staaten“ größer, während die „fernen Shan-Staaten“ eine größere Unabhängigkeit wahrten.
1887, nach dem dritten Britisch-Birmanischen Krieg, übernahmen die Briten die Herrschaft über die Shan-Staaten. Dabei behielten die Fürsten (sawbwa) der Einzelstaaten (Mong) ihre Macht. Die Briten mischten sich recht wenig in die inneren Angelegenheiten dieser Staaten ein. 1922 wurden die Shan-Staaten in den Federated Shan States zusammengefasst. Die Staaten der Wa traten diesem Zusammenschluss nicht bei. Am 12. Februar 1947 wurde der Shan-Staat geschaffen, welcher außer den Gebieten der Föderation auch die Gebiete der Va umfasste.
Die Gründung des Shan-Staats war ein Ergebnis der Panglong-Konferenz, wo neben den Shan auch die Völker der Jingpo und Chin ihren Beitritt zu einer künftigen Union of Burma erklärten. Im Abkommen von Panglong behielten sich die Shan das Recht vor, nach 10 Jahren die Union zu verlassen.
1959 wurde unter dem birmanischen Premierminister Ne Win die Macht der Fürsten im Shan-Staat aufgehoben. Die meisten Fürsten gingen ins Exil. 1962 putschte das Militär unter Ne Win unter anderem mit der Begründung, der Coup würde ein Abspalten des Shan-Staats von Birma verhindern. Der Shan-Staat wurde von birmanischen Truppen besetzt, die politischen Führer der Shan verhaftet und ermordet und die traditionellen Strukturen und autonomen Rechte der Shan abgeschafft. Der Putsch löste Kämpfe für Unabhängigkeit in den Shan-Staaten aus, die bis heute anhalten, siehe Shan State Army-South. Des Weiteren setzt sich die United Wa State Army für einen von den Shan unabhängigen Wa-Staat ein.
Ab 1996 wurden immer weitere Landstriche im zentralen Shan-Staat durch Massenvertreibungen und Zwangsumsiedlungen entvölkert. Die Dörfer wurden niedergebrannt und die Felder zerstört. Diese Gebiete wurden zu Free Fire Zones erklärt, in denen das Militär auf alles schießt, was sich bewegt.
Einzelnachweise
- The 2014 Myanmar Population and Housing Census: The Union Report
- The Shan States
- Michael A. Aung-Thwin: Myth and History in the Historiography of Early Burma. Paradigms, Primary Sources, and Prejudices. Ohio University Center for International Studies, 1998, S. 126–127.
Weblinks
- Map of the Shan State mit ethnischen Volksgruppen
- The Shan people
- Durch den Shan-Staat Myanmar - Goldenes Land der Pagoden. Reisebericht in GEO
- Burma: Das 'Panglong Agreement' tritt nach dem Sturz der Junta in Kraft von Jonas M. Lanter mit Wortlaut des Panglong agreement (englisch)
- Verwaltungskarte Myanmar
Literatur
- Martin Schacht: Gebrauchsanweisung für Burma / Myanmar. Verlag: Piper Taschenbuch (12. März 2013) ISBN 978-3-4922-7628-3
- Reportage Burma/Myanmar: Der steinige Weg zur Freiheit. Verlag: Picus Verlag; Auflage: 1. Aufl. (25. Februar 2013) von Christoph Hein (Autor), und Udo Schmidt ISBN 978-3-7117-1031-4
- Ursula Hohmeyer: Burma im Aufbruch: Aber Buddha kennt keine Eile. Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (7. Januar 2014) ISBN 978-3-7322-6764-4