Shabbethai Horowitz

Shabtai Horowitz (auch Hurwitz) (Schabbatai, * u​m 1590 wahrscheinlich i​n Ostroh, Wolhynien, Polen-Litauen; † 12. April 1660 i​n Wien) w​ar Talmudgelehrter, Kabbalist u​nd Oberrabbiner v​on Frankfurt a​m Main (1632–1642).

Leben

Horowitz w​ar der Sohn d​es Kabbalisten u​nd Rabbiners Jesaja Horovitz. In jungen Jahren heiratete e​r die Tochter d​es reichen u​nd gelehrten Moses Charif a​us Lublin. Nach d​er Vertreibung 1614 a​us Frankfurt d​urch den Fettmilch-Aufstand[1], reiste e​r gemeinsam m​it seinem Vater n​ach Prag, w​o er d​ie Position e​ines Rabbiners bekleidete. Von Prag g​ing er n​ach Fürth.[2] 1632 w​urde er Oberrabbiner i​n Frankfurt a​m Main. 1650 erfolgte e​in Ruf n​ach Wien, w​o er schließlich a​m 12. April 1660 starb.[3]

Shabbethai Sheftel Horowitz w​ar sein Cousin.

Werke

  • Zusätze zum Werk Emeq Berakhah seines Großvaters Abraham Horowitz (Erstauflage 1729 in Amsterdam).
  • Zusätze zum Gebetbuch seines Vaters.
  • Vavey Ha-Ammudim (ein Aufsatz über religiöse Ethik), welches er bescheiden als Einführung in das Hauptwerk seines Vaters (Shney Luchot Ha-Brit „Die zwei Bundestafeln“) bezeichnete und dem es üblicherweise als Anhang beigefügt ist.
  • Ṣawwa'ah (Frankfurt an der Oder, ohne Datum, oft nachgedruckt). Es handelt sich um ein ethisches Testament, beinhaltend Lehren über Wohltätigkeit und Aufrufe zur Strenge in der rituellen Praxis und beim Studium der Kabbala.
  • Einige Gebete (enthalten im Gebetbuch seines Vaters), insbesondere eine Selichah zum 20. Siwan.

Einzelnachweise

  1. Benjamin Murmelstein: Geschichte der Juden: des Volkes Weltwandern. J. Belf, Wien 1938, S. 266.
  2. Cilli Kasper-Holtkotte: Die jüdische Gemeinde von Frankfurt/Main in der Frühen Neuzeit: Familien, Netzwerke und Konflikte eines jüdischen Zentrums. De Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-11-023157-1, S. 263.
  3. Jewish Encycloipedia - HOROWITZ, SHABBETHAI. Abgerufen am 13. Juni 2016.
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