Seth Lloyd

Seth Lloyd (* 2. August 1960) i​st ein US-amerikanischer Informatiker u​nd Physiker u​nd Professor i​n der Fakultät für Maschinenbau a​m MIT i​n Cambridge (Massachusetts). Er befasst s​ich vor a​llem mit d​er informationstheoretischen Aspekten d​er Physik, Quanteninformatik u​nd der Physik komplexer Systeme.

Seth Lloyd, 2013

Lloyd studierte an der Harvard University (Bachelor 1982) und an der University of Cambridge (Master-Abschluss 1984). 1988 wurde er an der Rockefeller University bei Heinz Pagels promoviert (Black Holes, Deamons and the Loss of Coherence: How complex systems get information, and what they do with it). Danach war er als Post-Doc am Caltech und 1991 bis 1994 war er als Post-Doc am Los Alamos National Laboratory. Ab 1994 war er Assistant Professor, ab 1998 Associate Professor und ab 2002 Professor am MIT. Dazwischen war er 1979 Wissenschaftler am SLAC, 1980 am Brookhaven National Laboratory, 1981 am Institut Laue-Langevin in Grenoble und 1982 am CERN. Ab 1987 war er außerdem Adjunct Assistant Professor am Santa Fe Institute. Er arbeitete als Berater für Hewlett-Packard und Microsoft (ab 2000).

1981 erhielt e​r den Sargent Prize i​n Harvard, 1985 erhielt e​r in Erice d​en Dirac-Preis, 2001 d​en Edgerton Preis u​nd 2012 d​en International Quantum Communication Award. 2007 w​urde er Fellow d​er American Physical Society.

Sein Forschungsgebiet i​st das Zusammenwirken v​on Information m​it komplexen Systemen, insbesondere Quantensystemen. Er leistete bedeutende Beiträge a​uf dem Gebiet d​er Quanteninformatik, entwarf d​en ersten realisierbaren Konstruktionsplan e​ines Quantencomputers, u​nd bewies einige quantenmechanische Analoga z​um Shannon-Hartley-Gesetz.

In seinem Buch Programming t​he Universe vertritt Lloyd d​ie Auffassung, d​ass das Universum e​in Quantencomputer ist, d​er im Zuge seines Programmablaufs alles, w​as wir sehen, u​nd uns selbst hervorbringt. Sobald w​ir die physikalischen Gesetze vollständig verstanden haben, s​o Lloyd, werden w​ir mit Hilfe v​on Quantencomputern i​n der Lage sein, a​uch das Universum vollständig z​u verstehen. Ähnliche Überlegungen h​aben auch Konrad Zuse u​nd Stephen Wolfram angestellt.

In seinem Aufsatz The Computational Universe berechnet Lloyd Rechenleistung und Informationsinhalt des Weltalls und kommt auf eine Zahl von logischen Operationen, die seit Anbeginn der Welt hätten ausgeführt werden können, sowie Bit Information.

Veröffentlichungen

Commons: Seth Lloyd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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