Senderbrücke
Die Senderbrücke (404 m ü. A.) liegt auf dem Gemeindegebiet der Stadt Dornbirn bzw. der Marktgemeinde Lauterach in Vorarlberg, Österreich. Die gedeckte Holzbrücke ist auf der Dornbirner Seite denkmalgeschützt (Listeneintrag).
Senderbrücke | ||
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Nutzung | Transport, Fußgänger | |
Überführt | Dornbirner Ach | |
Ort | Dornbirn / Lauterach | |
Konstruktion | Holz | |
Gesamtlänge | 75 m | |
Breite | 6,5 m | |
Lichte Höhe | 2,4 Meter | |
Baubeginn | 1915 | |
Fertigstellung | 1916 | |
Lage | ||
Koordinaten | 47° 26′ 52″ N, 9° 42′ 1″ O | |
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Höhe über dem Meeresspiegel | 404 m ü. A. |
Über die Brücke führt auf derselben Fahrbahn der Kraftfahrzeugverkehr, der Fußgänger- und Fahrradverkehr. Die 1915/1916 errichtete Brücke wurde vor allem für Transportzwecke errichtet und führt über die Dornbirner Ach.[1] Seit dem 2. September 2021 ist die Brücke aufgrund starker Abnützungserscheinungen für den motorisierten Kraftfahrzeugverkehr gesperrt und nur noch für Fußgänger und Radfahrer benutzbar.[2][3]
Name
Der Name der Senderbrücke leitet sich vom etwa 120 Meter nordöstlich liegenden ORF-Sender Lauterach ab, der 1933 errichtet wurde.
Geschichte
1875 wurde auf Kosten der Gemeinde Widnau etwas südlich der heutigen Stahlbrücke (Wiesenrainbrücke) eine gedeckte Holzbrücke errichtet, um die in Österreich gelegenen landwirtschaftlichen Grundstücke der Widnauer Bauern (sogenannte „Schweizer Rieder“ im südlichen Teil Lustenaus) einfacher bewirtschaften zu können. Diese „Privatbrücke“ der Schweizer Bauern war für den öffentlichen Grenzverkehr nicht freigegeben. Die österreichische Finanzbehörde wollte keine zusätzliche Zollstelle am Wiesenrain. Den anderen beiden Rheinbrücken im Gemeindegebiet von Lustenau, der Oberfahrbrücke und der Unterfahrbrücke, sollte auch keine zusätzliche Konkurrenz entstehen. Diese gedeckte Holzbrücke wurde 1912 im Zuge der Rheinregulierungsarbeiten abgebrochen.[4][5]
Die bisherige gedeckte Holzbrücke (später als Alte Widnauer Brücke bezeichnet) wurde in vier Teile aufgespaltet und ein Teil wurde zur heute noch bestehenden Nöllenbrücke in Widnau. Die Marktgemeinde Lustenau und die Hofsteiggemeinden erwarben 1914 den mittleren Teil der Brücke und adaptierten diese für die nunmehrige Senderbrücke.[6] Zwei weitere Teile dieser Rheinbrücke wurden als lokale Brücken weiterverwendet und führten in den Widnauer Teil des Schweizer Ried in Lustenau (diese beiden Brücken sind abgebrannt).[7][8]
Bevor die Senderbrücke errichtet wurde, bestand hier seit 1873 ein einfacher Holzsteg.[9][10]
Lage
Die Holzbrücke liegt in der Mitte des Europaschutzgebiets Soren, Gleggen–Köblern, Schweizer Ried und Birken–Schwarzes Zeug. Über die Brücke wird die Landesstraße L41 geführt (auch: Senderstraße). Diese verbindet die Gemeinde Lauterach (im Nordosten) mit der Gemeinde Dornbirn (im Südwesten). Etwa 90 Meter südwestlich der Senderbrücke mündet die von Dornbirn kommende Höchsterstraße (Werbenstraße L 42) in die Senderstraße. Die L41 wird weiter nach Lustenau geführt (hier Zellgasse genannt).
Durch das Brückenbauwerk wird die Dornbirner Ache bei Gewässerkilometer 6,44 überbrückt.
Die Gemeindegrenze von Lustenau ist etwa 140 Meter entfernt. Etwa 500 Meter nordwestlich der Senderbrücke mündet der Rheintalbinnenkanal in die Dornbirner Ache.
Bauwerk
Die Brücke mit Howeschen Trägern hat eine Länge von etwa 75 Meter. Sie ist für mehrspurige Kraftfahrzeuge teilweise nur einspurig befahrbar (Gegenverkehr muss warten). Es besteht eine Gewichtsbeschränkung auf 3,5 Tonnen sowie eine Höhenbeschränkung bis 2,4 Meter. Die Höchstdurchfahrgeschwindigkeit beträgt 10 km/h.
An der Senderbrücke treten wegen unachtsamer Fahrzeuglenker fast wöchentlich Beschädigungen auf. Die Brücke war ursprünglich für Pferdefuhrwerke ausgelegt, während heute täglich 6000 bis 7000 Kraftfahrzeuge über das alte Bauwerk fahren. Durch die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h lösen sich auch durch die ausgelösten Schwingungen Streben. Für Instandsetzungsarbeiten werden jährlich etwa 10.000 Euro aufgewendet. 2016 wurde die Fahrbahn um rund 500.000 Euro komplett erneuert.[9]
Entlastungsbau
Aufgrund der nicht länger hingenommenen, permanenten Überbeanspruchung der hölzernen Brücke werden südöstlich neben ihr ab Jänner 2022 zwei neue Brücken gebaut. Schwerverkehr soll weiterhin aus dem Ried herausgehalten werden; die alte Brücke bleibt für Fußgänger und Radfahrer offen.[11][12]
Trivia
Etwa jeden Monat missachten Fahrer von schweren LKW die Höhenangaben und Gewichtsbeschränkungen, die weit vor der Brücke angebracht sind, meist weil sie sich auf ein Navigationsgerät verlassen und müssen geborgen werden. Etwa wöchentlich müssen LKW auf der schmalen Straße zurückgelotst werden.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- DEHIO Vorarlberg 1983: SENDERBRÜCKE.
- Senderbrücke ab sofort gesperrt. In: vorarlberg.ORF.at. 2. September 2021, abgerufen am 2. September 2021.
- Senderbrücke bleibt bis Ende des Jahres gesperrt. In: vorarlberg.ORF.at. 12. Oktober 2021, abgerufen am 12. Oktober 2021.
- 12 - Alte Widnauer Brücke, Webseite der Marktgemeinde Lustenau.
- Markus Kaiser: Widnau. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. November 2014, abgerufen am 10. Juli 2019.
- Die Geschichte der Brücke, Webseite: Tagblatt:ch vom 29. Juni 2012.
- Gemäß Informationstafel der Gemeinde Widnau bei der Nöllenbrücke.
- Susi Miara: Neue Brücke nach altem Vorbild, Tagblatt.ch vom 29. Juni 2012.
- Gesucht: Neuer Platz für alte Brücke, neue.at vom 3. September 2017.
- Foto: Widnauer Brücke - Kopie, Webseite: vorarlbergmuseen.at.
- Vorarlberg heute vom 21.01.2022 um 19:00 Uhr. Abgerufen am 21. Januar 2022.
- vorarlberg ORF at red: Baustart für Senderbrücke Ende Jänner 2022. 14. Dezember 2021, abgerufen am 21. Januar 2022.