Seeblibach

Der Seeblibach ist ein rund fünf Kilometer langer Zufluss der Grossen Fontannen südlich des Napf im Amt Entlebuch. Er entspringt in drei Quellbächen bei Oberegelshorn im Sprossemoosgrabe an der Grenze zum Kanton Bern. Unterhalb des Sonnweidli fliesst er in die Grosse Fontanne. Der Seeblibach hat wie alle Flüsse und Bäche im Napfbergland überregionale Bekanntheit durch seine Goldvorkommen die zwar klein, dafür extrem rein sind.

Seeblibach
Der Seeblibach frisst sich durch die Nagelfluh

Der Seeblibach frisst s​ich durch d​ie Nagelfluh

Daten
Gewässerkennzahl CH: 527
Lage Kanton Luzern; Schweiz
Flusssystem Rhein
Abfluss über Fontannen Kleine Emme Reuss Aare Rhein Nordsee
Quelle bei Oberegelshorn
46° 59′ 35″ N,  57′ 5″ O
Quellhöhe 1075 m[1]
Mündung südlich von Romoos in die Grosse Fontannen
46° 58′ 48″ N,  0′ 24″ O
Mündungshöhe 749 m[1]
Höhenunterschied 326 m
Sohlgefälle 63 
Länge 5,2 km[1]
Einzugsgebiet 12,3 km²[1]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 12,3 km²
MQ
Mq
320 l/s
26 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Egelshorngraben, Goldbach
Gemeinden Romoos

Glasbläserei

Seeblibach im Entlebuch

Wegen des feinen Quarzsandes und der umliegenden Wälder zogen Seeblibach und Fontannen im 18. Jahrhundert die ersten Glasmacher an. 1741 liessen sich Glasmacher aus dem Schwarzwald unterhalb der Pilgereggweid am Seeblibach nieder. Nach kurzer Zeit zählte der Weiler mehr als zehn Gebäude, zu denen auch eine Kapelle und eine Schenke gehörte, und die Glashütte beschäftigte teilweise mehr als hundert Personen. 1781 waren die Holzvorkommen um die Glashütte vollständig erschöpft und die Glashütte an Fontannen und Seeblibach konnte nicht länger betrieben werden. Sie wurde aufgegeben und eine neue Glashütte in Flühli aufgebaut, bis auch dort die Holzvorkommen erschöpft waren. Um 1817 erbaute man in Hergiswil am See die heutige „Glasi Hergiswil“. An die Glashütten erinnert heute noch der Flurname „Glashüttli“ etwa hundert Meter westlich vom Einfluss in die Grosse Fontanne. Die Siedlung Pilgereggweid ist ebenfalls nur noch durch den gleichnamigen Flurnamen bekannt.

Köhlerei

Köhlerin bei der Arbeit

Die Wälder h​aben sich v​on der Glasproduktion wieder erholt u​nd im Drachslis, e​inem Hof a​m Seeblibach, s​ind seit 1977 wieder regelmässig Köhler a​m Werk, d​ie grosse Mengen (ca. 100 Tonnen p​ro Jahr) traditionell m​it Kohlemeilern Holzkohle herstellen.

Einzelnachweise

  1. Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Gebietsauslässe. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
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