Schwebebahn Dresden
Die Schwebebahn Dresden ist eine Hängebahn in Dresden, welche die Stadtteile Loschwitz und Oberloschwitz verbindet. Technisch korrekt bezeichnet handelt es sich um eine Einschienenhängebahn; der Begriff Schwebebahn ist unzutreffend, weil im Gegensatz zu einer Magnetschwebebahn ein ständiger Kontakt zwischen Fahrweg und Fahrzeug besteht. Neben der benachbarten Standseilbahn Dresden ist sie eine der beiden Dresdner Bergbahnen.
Die führerlose Bahn wird von den Dresdner Verkehrsbetrieben betrieben, ist 274 Meter lang und überwindet einen Höhenunterschied von etwa 84 Metern. Sie wurde am 6. Mai 1901 eröffnet und 2007 zur Auszeichnung als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.
Geschichte und Technik
Die durchgehend zweigleisig ausgeführte Bahn ist wie die kurz zuvor eröffnete Wuppertaler Schwebebahn nach dem System von Eugen Langen konstruiert und hat 33 bis zu 14 Meter hohe Stützen. Die Laufwerke der beiden pendelnd gelagerten Kabinen rollen auf einem speziellen Stahlträger, der nach seinem Erfinder, Anton von Rieppel, auch Rieppelträger genannt wird.
Im Gegensatz zur Wuppertaler Schwebebahn haben die Dresdner Fahrzeuge keinen eigenen Antrieb, sondern werden ähnlich wie bei einer Standseilbahn durch ein Zugseil bewegt. Dieses wird durch eine in der Bergstation befindliche Fördermaschine angetrieben. Die Bahn gilt als weltweit einzige Hängebahn, die keine Adhäsionsbahn ist.
Die Inbetriebnahme der Schwebebahn Dresden fand am 6. Mai 1901 statt. Im Jahr 1909 wurde die Verbunddampfmaschine durch einen Gleichstrommotor ersetzt. Die Schwebebahn überstand den Zweiten Weltkrieg unversehrt. Von 1984 bis 1992 war sie wegen einer grundlegenden Sanierung außer Betrieb; zur Montage der Träger kamen Hubschrauber vom Typ Mi-8 zum Einsatz.
Umfangreiche Reparaturarbeiten am Tragegerüst wurden 2001/2002 vorgenommen, auch erfolgte ein teilweiser Umbau der Bergstation. Unter anderem wurde ein außen liegender Aufzug eingebaut, der das Dach der Station als Aussichtsplattform zugänglich macht. Im Februar 2013 wurde das inzwischen 104 Jahre alte Großrad des Antriebes ausgetauscht; der Betrieb wurde am 29. März 2013 wieder aufgenommen. Im Jahr 2014 nutzten 300.000 Fahrgäste die Schwebebahn.[1]
Die Schwebebahn führt über eine Anliegerstraße, den Veilchenweg. Aufgrund der kreuzenden Bahn gilt eine Höhenbeschränkung von 2,60 m.
Fahrplan
Die Schwebebahn benötigt für die Fahrt von Berg- zu Talstation fünf Minuten. Sie ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr im Einsatz, von April bis Oktober im Sommerfahrplan von 9:30 Uhr bis 20 Uhr.[2]
Bildergalerie
- Historisches Foto (ca. 1902)
- Einfahrt in die Talstation
- Bergstation mit Aussichtsplattform
- Blick auf die Strecke
Weblinks
Literatur
- Dresdner Verkehrsbetriebe (Hrsg.): Bergauf, bergab mit den Dresdner Bergbahnen. Dresden 2005.
- Norbert Kuschinski: Die jüngere Schwester. 100 Jahre Schwebebahn in Dresden. In: Straßenbahnmagazin Heft 5/2001, S. 68–73.
- Hansjörg F. Zureck: Auf dem Balkon von Dresden. Aus der Geschichte der Bergschwebebahn in Dresden-Loschwitz. In: Straßenbahnmagazin 26/1977, S. 318–330.
Einzelnachweise
- 650 000 Fahrgäste bei den Bergbahnen. In: Sächsische Zeitung. 7. Januar 2015 (kostenpflichtig online in der Genios-Datenbank).
- Fahrplan Schwebebahn 2021. Verkehrsverbund Oberelbe GmbH, abgerufen am 30. Januar 2021.