Schwarzes Banner
Das Schwarze Banner (arabisch الراية السوداء, DMG ar-rāya as-sawdāʾ; auch راية العُقَاب / rāyat al-ʿuqāb) ist eine Flagge, die von vielen islamistischen Terrororganisationen wie al-Qaida sowie der Organisation Islamischer Staat benutzt wird.
Historische Verwendung
Bei der Schlacht von Siffin soll Ali gemäß der Tradition eine weiße Flagge des Propheten geführt haben, während die gegnerischen Truppen von Muʿāwiya an schwarzen Bannern erkenntlich waren.[1]
Nach Hadith-Überlieferungen sagte Mohammed, dass die Ankunft des Mahdi durch das Schwarze Banner signalisiert werde, die von der Fitna (Zeiten des Abfalls vom Glauben) von Abū Nuʿaim, einem sunnitischen Rechtsgelehrten und von Ahwal von Safarini aus dem Khorasan kommen.[2]
Die weiße, arabisch geschriebene Schahāda (das Glaubensbekenntnis im Islam) auf schwarzem Grund geht zurück auf eine paschtunische Tradition, genauer gesagt auf eine Rebellion des Mir Wais Hotak, des Begründers der Hotaki-Dynastie im 18. Jahrhundert. Das schwarze Banner symbolisiert den Tauhīd (Glaube an die Einheit und Einzigkeit Gottes) und den Dschihad.
Schwarzes Banner der Dschihadisten
Dieses schwarze Banner der Hotaki-Dynastie wurde später von den Taliban, danach von al-Qaida und schließlich vom sogenannten Islamischen Staat (ISIS, seit 2014 IS) übernommen. Es findet sich auch bei der al-Shabaab-Miliz und der Union islamischer Gerichte. Im oberen Teil ist der erste Teil des Glaubensbekenntnisses لا إله إلا الله / Lā ilāha illā ʾllāh /‚Es gibt keinen Gott außer Gott‘. Im unteren Teil ist bildhaft das Siegel des Propheten wiedergegeben, der Text entspricht dem zweiten Teil des Glaubensbekenntnisses von unten nach oben zu lesen, محمد رسول الله / Muḥammadun rasūlu ʾllāh /‚Mohammed ist der Gesandte Gottes‘. Durch das Verbot des IS in Deutschland ist dort auch die Verwendung seines schwarzen Banners als Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation gemäß § 86a StGB strafbar. Auch in Österreich ist seit 1. Jänner 2015 das zur Schau stellen, Tragen und Verwenden des IS-Banners verboten.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Martin Hinds: Studies in Early Islamic History. Darwin Press, 1996, ISBN 978-0-87850-109-0, S. 109.
- David Cook: Studies in Muslim Apocalyptic. Darwin Press, 2002, S. 153,125,206. Es ist zu beachten, dass diese besondere Tradition nicht eindeutig ist, und ob der Mahdi selbst die schwarze Fahne wählen würde. Andere Traditionen sind weniger umsichtig.
- Katharina Schmögl: Verbotene Symbole. In: Öffentliche Sicherheit. Bundesministerium für Inneres, 2019, abgerufen am 27. August 2021.
Weblinks
- Christoph Sydow: Das Banner des IS: Macht der schwarzen Flagge. Spiegel Online (7. Oktober 2014, abgerufen am 28. Juli 2016)