Schwarze Au

Die Schwarze Au ist ein Bach im südlichen Schleswig-Holstein, der weite Teile des Sachsenwaldes entwässert.

Schwarze Au
Fürst-Bismarck-Mühle in Aumühle

Fürst-Bismarck-Mühle in Aumühle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 59544
Lage Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Bille Elbe Nordsee
Quelle Nördlich Schwarzenbek
53° 31′ 51″ N, 10° 28′ 34″ O
Quellhöhe 38 m ü. NHN
Mündung In Aumühle in die Bille
53° 31′ 53″ N, 10° 18′ 27″ O
Mündungshöhe 11 m ü. NHN
Höhenunterschied 27 m

Linke Nebenflüsse Schwarze Bek, Süsterbek
Rechte Nebenflüsse Kammerbek, Ochsenbek
Durchflossene Stauseen Stangenteich, Kupfermühlenteich, Mühlenteich

Die Quelle der Schwarzen Au liegt auf 38 m über NHN nördlich der Stadt Schwarzenbek. Sie durchquert den Sachsenwald in Ost-West-Richtung, fließt durch den Aumühler Ortsteil Friedrichsruh, wo sie zum Schlossteich aufgestaut wird, und mündet in Aumühle auf einer Höhe von 11 m über NHN in die Bille. Unmittelbar gegenüber der Einmündung befindet sich die Produktionsstätte der Fürst-Bismarck-Quelle, eines Mineralwasserproduzenten.

Verlauf

Die Schwarze Au entspringt auf einer Weide 300 Meter südlich der Straße HavekostGrove. Von ihrer gefassten Quelle fließt die Schwarze Au begradigt in den Wiesen und Feldern meist am Rand von kleinen Gehölzen zuerst in südwestliche Richtung. Nach 800 Metern wird sie durch ein Rohr unter einem Feld hindurchgeleitet. Nach 200 Metern tritt sie wieder zutage und ändert die Flussrichtung auf Südost.

Nach dem Queren des alten Bahndamms der stillgelegten Bahnstrecke Schwarzenbek–Bad Oldesloe fließt sie zwischen Sachsenwald (Großer Radekamp) und neuer B 404 an Schwarzenbek vorbei in südliche Richtung. Sie unterquert diese Bundesstraße beim Forsthaus Radekamp. Nachdem die Au 600 m weiter südlich die Bahnlinie Hamburg-Berlin gekreuzt hat und das Wasser der Schwarzen Bek aufgenommen hat, fließt sie nach Westen.

Im Sachsenwald mündet die Kammerbek in die Schwarze Au, danach durchfließt die Au die Stangenteiche, um beim ehemaligen Kupfermühlenteich (derzeit nicht aufgestaut und trockengefallen) östlich von Friedrichsruh das Wasser der Süsterbek aufzunehmen.

In Friedrichsruh wird sie zum Schlossteich aufgestaut. In früheren Zeiten stand hier eine Papiermühle. An dieser Stelle mündet auch die Ochsenbek, die das Kasseburger Moor entwässert. Kurz vor ihrer Mündung in die Bille wird die Schwarze Au zum Aumühler Mühlenteich aufgestaut. Der Bachlauf ist 15 Kilometer lang.

Geschichte

Die schwarze Au um 1790

Die vier Stauungen der Schwarzen Au sind zum Betreiben von Wassermühlen angelegt worden, sodass an der Au ein geschichtliches Industriegebiet entstand.

Mühlenteich

Die erste Mühle war die Kornmühle am Mühlenteich kurz vor der Mündung der Au in die Bille. Sie wird 1350 erstmals urkundlich erwähnt in einer Botenrechnung der Hamburger Kämmerei. Sie war Zwangsmühle für 13 umliegende Dörfer bis zur Einführung der Gewerbefreiheit. 1650 wird der Mühle das Brauhaus zur Auemühle angegliedert und das Schankrecht verliehen. 1681 Bau einer Sägemühle „unweit von dem orthe, woselbst die awe in die bille fließet“. Der Mühlenbetrieb wurde 1959 eingestellt. Das mit der Mühle verbundene Schankrecht wurde zum Umbau zu einer Gastwirtschaft genutzt.

Schlossteich

Am jetzigen Schlossteich wurde 1598 eine Papiermühle errichtet, die bis 1758 Lumpen für die Papierherstellung gemahlen hat. Danach wurden die Gebäude zu einer Eisenfabrik umgebaut und die Papiermühle wurde zu einem Eisenhammer. Um 1800 waren dort ein Roheisen-, Band-, und Breithammer, eine Schleifmühle, ein Dreh- und Schraubenwerk sowie eine Säge- und eine Ankerschmiede vorhanden. Diese Eisenfabrik wurde bis 1812 betrieben.

Kupfermühlenteich und Stangenteich

Um 1620 wurden die untere und obere Kupfermühle erbaut.

Literatur

  • Aumühle im Sachsenwald,(8 Autoren), Viebranz Verlag, ISBN 3-921595-00-2
Commons: Schwarze Au – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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