Schwarzbachtal (Westpfalz)
Das Schwarzbachtal ist der ursprünglichen Wortbedeutung nach das Tal des Schwarzbachs in der Westpfalz (Rheinland-Pfalz), im engeren Sinne wird die Bezeichnung allerdings nur für die touristisch genutzte Kernregion entlang des mittleren Gewässerlaufes verwendet.
Schwarzbachtal | ||
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Schwarzbachtal bei Waldfischbach-Burgalben | ||
Lage | Rheinland-Pfalz, Deutschland | |
Gewässer | Schwarzbach | |
Gebirge | Pfälzerwald, Zweibrücker Hügelland | |
Geographische Lage | 49° 14′ 56″ N, 7° 31′ 52″ O | |
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Geographie
Das Schwarzbachtal im touristischen Sinn erstreckt sich von oberhalb des Clausensees im Pfälzerwald vorbei an den Doppelgemeinden Waldfischbach-Burgalben und Thaleischweiler-Fröschen sowie weiter zwischen dem Südrand der Sickinger Höhe und dem Nordrand des Zweibrücker Hügellandes hindurch bis nach Dellfeld. Anfangs, im Pfälzerwald, ist das Tal recht eng, bis es sich bei Waldfischbach-Burgalben für den Rest der Teilstrecke zu einer weiten Aue öffnet. Der beschriebene Abschnitt, auf dem der Schwarzbach nur ein Gefälle von rund 50 m aufweist, ist etwa 25 km lang.
Sehenswürdigkeiten
Hundsweihersägemühle – Die ehemalige Sägemühle liegt am Hundsbächel etwas oberhalb von dessen Mündung in den Schwarzbach. Dort gibt es einen Campingplatz, am zum Hundsweiher verbreiterten Bach liegt eine Gaststätte. Wanderwege führen durch den Heltersberger Wald zu der namengebenden Ortsgemeinde.
Heidelsburg – Vom Parkplatz Sommerdelle aus bestehen Aufstiegsmöglichkeiten zur Ruine der aus der Römerzeit stammenden Heidelsburg, die rechts oberhalb des Tales etwa 60 m höher liegt. Die meist schmalen Kieswege oder Waldpfade führen steil empor und können, abhängig von Jahreszeit und Frequentierung, Zuwachsungen aufweisen.
Buntsandsteinfelsen – Die Parkplätze im Schwarzbachtal können auch als Ausgangspunkt zu Wanderungen zu den mitunter bizarr geformten Buntsandsteinfelsen in den Wäldern nördlich des Schwarzbachs genutzt werden. Hierzu zählen der Kasimirfels, der nach Pfalzgraf Johann Casimir benannt ist, der Seelenfelsen, um dessen Namen sich lokale Sagen ranken, sowie der Korbmacherfels bei dem gleichnamigen Brunnen, wo einst Korbmacher ihre Weidenruten vor dem Flechten wässerten.[1]
Clausensee – Der 4,5 Hektar große und bis zu 5 m tiefe Clausensee, dessen Wasserqualität als überdurchschnittlich gut gilt, besitzt in seiner Mitte eine Insel. Er verfügt über ein Campinggelände und einen (unbewachten) Strand. Am letzten Juliwochenende wird jährlich ein Seefest veranstaltet.
Wappenschmiede – Die ehemalige Wappenschmiede, deren Eisenhammer vom Schwarzbach angetrieben wurde, liegt an einer Brücke über den Bach. Von hier aus führen Wanderwege zum Wallfahrtsort Maria Rosenberg und nach Clausen.
Deutsche Schuhstraße – Der mittlere Teil des Schwarzbachtals liegt an der Deutschen Schuhstraße. Diese wurde 1977 eingerichtet, weil ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts die umliegende Region Pirmasens das Zentrum der deutschen Schuhindustrie war. Allerdings sind hier mittlerweile im Zuge der Globalisierung die meisten Schuhfabriken geschlossen oder haben ihre Produktion ins Ausland verlagert; zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Deutsche Schuhstraße deshalb nur noch wenig bekannt.
Burg Steinenschloss – Rechts oberhalb des Zusammenflusses von Schwarzbach und Rodalb liegt die Ruine der mittelalterlichen Burg Steinenschloss, die um das Jahr 1100 errichtet wurde.
Schwarzbachtalbrücke – Zwischen dem Weiler Biebermühle und Thaleischweiler-Fröschen wird das Schwarzbachtal überspannt von der 700 m langen Schwarzbachtalbrücke, dem längsten Brückenbauwerk der Autobahn 62.
Weißstörche – In den Auwiesen von Rieschweiler-Mühlbach im unteren Schwarzbachtal haben sich in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wieder Weißstörche angesiedelt. Einige Jahre hindurch war in der Nähe eines Nestes beim Ortsteil Höhmühlbach eine Webcam der Aktion Pfalzstorch installiert.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die in der Region neben der Schuhindustrie einst dominierende Forstwirtschaft tritt mehr und mehr in den Hintergrund zu Gunsten touristischer Nutzung der abwechslungsreichen Landschaft, z. B. für Wanderurlaub. Von Waldfischbach-Burgalben aus sind auch Kanutouren auf dem Schwarzbach möglich.
Verkehr
Das Schwarzbachtal ist nur durch Nebenstraßen erschlossen, die meist unmittelbar, in Ortschaften durch eine Häuserreihe getrennt, am Bach entlangführen. Einzige Ausnahme ist der Bereich zwischen Waldfischbach-Burgalben und Biebermühle, wo auf 3 km über dem linken Ufer des Schwarzbachs die B 270 (Pirmasens–Kaiserslautern) verläuft. Diese und die Autobahn 62 (Pirmasens–Landstuhl, Anschlussstelle 14 Thaleischweiler-Fröschen) binden das Tal in Süd-Nord-Richtung an den überregionalen Verkehr an. Bei Pirmasens bestehen zudem Anschlussmöglichkeiten nach Westen ins Saarland (Autobahn 8) und nach Osten in die Südpfalz (B 10).
Einzelnachweise
- Gemeinde Heltersberg: Brunnenwanderweg (Memento vom 4. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF, 5,57 MB).
- Website der Aktion Pfalzstorch.