Schwalmartige
Die Schwalmartigen (Caprimulgiformes) sind eine Ordnung der Vögel. Die nach früheren Einteilungen vier oder fünf Familien umfassende Ordnung beinhaltet nach neuerer wissenschaftlicher Auffassung nur noch die Familie der Nachtschwalben (Caprimulgidae). Schwalmartige sind dämmerungs- und nachtaktiv, ihr Federkleid ist weich und von einer camouflageartigen, braunen oder grauen Farbe. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, die sie mit ihrem breiten Schnabel fangen.
Schwalmartige | ||||||||
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Veraltete systematische Gruppe Das hier behandelte Taxon ist nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik. Näheres hierzu findet sich im Artikeltext. | ||||||||
Langschwanz-Nachtschwalbe (Caprimulgus macrurus) | ||||||||
Systematik | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||
Caprimulgiformes | ||||||||
Ridgway, 1881 |
Systematik
Die Schwalmartigen wurden bis Ende der 2010er-Jahre in vier Familien mit etwa 90 Arten unterteilt: Fettschwalme (Steatornithidae), Eulenschwalme (Podargidae), Tagschläfer (Nyctibiidae) und Nachtschwalben (Caprimulgidae).[1] Eine fünfte Familie, die ehemals zu den Schwalmartigen gezählten Höhlenschwalme (Aegothelidae), wird heute in die Ordnung der Seglervögel (Apodiformes) gestellt,[2][3] da die Schwalmartigen durch sie paraphyletisch geworden wären.[4][5]
Aktuellere Untersuchungen an mitochondrialer DNA zeigten jedoch, dass bei den Schwalmartigen auch nach Herausnahme der Höhlenschwalme noch immer eine Paraphylie vorlag. Die bisher in der Ordnung versammelten Familien weisen allesamt ein hohes evolutionäres Alter auf, wie es sonst meist nur zwischen anderen Ordnungen vorkommt. Basierend hierauf wurden die Fettschwalme, Tagschläfer und Eulenschwalme aus der Ordnung herausgelöst, die seitdem monotypisch ist und lediglich noch die Familie der Nachtschwalben umfasst.[6][7]
Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Familien der Schwalmartigen und ihre Paraphylie in Bezug auf die Seglervögel (Apodiformes) werden in folgendem Kladogramm deutlich.[8][9]
Strisores |
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Einzelnachweise
- Frank Gill and Minturn Wright: Birds of the World: Recommended English Names. Princeton University Press, 2006, ISBN 0-7136-7904-2
- IOC note (Memento vom 28. Oktober 2010 im Internet Archive)
- AOU Committee on Classification and Nomenclature (North & Middle America) Proposals 2008-C (PDF; 109 kB)
- Gerald Mayr: Osteological evidence for paraphyly of the avian order Caprimulgiformes (nightjars and allies). In: Journal für Ornithologie, 143: 82–97, 2002 (online; PDF; 470 kB)
- Hackett et al.: A Phylogenomic Study of Birds Reveals Their Evolutionary History. Science, 320: 1763–1768 (doi:10.1126/science.1157704)
- Van Remsen: Proposal (703) to South American Classification Committee – Elevate Steatornithidae and Nyctibiidae to rank of Order. In: lsu.edu. 2016, abgerufen am 27. Dezember 2019 (englisch).
- R. Terry Chesser, Kevin J. Burns, Carla Cicero, Jon L. Dunn, Andrew W. Kratter, Irby J. Lovette, Pamela C. Rasmussen, J. V. Remsen Jr., James D. Rising, Douglas F. Stotz, Kevin Winker: Fifty-seventh Supplement to the American Ornithologists' Union Check-list of North American Birds. In: The Auk. Band 133, Nr. 3, 2016, S. 544–560, doi:10.1642/AUK-16-77.1.
- Richard O. Prum et al. A comprehensive phylogeny of birds (Aves) using targeted next-generation DNA sequencing. Nature, October 7, 2015; doi: 10.1038/nature15697
- Albert Chen, Noor D. White, Roger B.J. Benson, Michael J. Braun and Daniel J. Field. 2019. Total-Evidence Framework Reveals Complex Morphological Evolution in Nightbirds (Strisores). Diversity. 2019, 11(9); 143. DOI: 10.3390/d11090143