Schwärze
Die Schwärze ist ein kleiner Fluss im nordöstlichen Brandenburg und ein rechter Zufluss des Finowkanals. Sie entspringt im Schwärzesee und vereinigt sich nach ungefähr fünf Kilometern bei Spechthausen mit dem etwa elf Kilometer langen Nonnenfließ. Im Mittellauf südlich des Eberswalder Tierparks mündet das Herthafließ in die Schwärze. Die Schwärze verläuft überwiegend in Wäldern und ist etwa 9,4 Kilometer lang, mit Nonnenfließ als Quellfluss etwa 16 Kilometer.
Schwärze | ||
Wünschelbrücke an der Schwärze | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 696266 | |
Lage | Brandenburg, Deutschland | |
Flusssystem | Oder | |
Abfluss über | Finowkanal → Alte Oder → Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße → Oder → Stettiner Haff | |
Quelle | als Abfluss des Schwärzesees südwestlich von Eberswalde 52° 48′ 34″ N, 13° 43′ 25″ O | |
Quellhöhe | 32 m[1] | |
Mündung | im Stadtzentrum von Eberswalde in den Finowkanal 52° 50′ 8″ N, 13° 49′ 5″ O | |
Mündungshöhe | 15 m[1] | |
Höhenunterschied | 17 m | |
Sohlgefälle | etwa 1,8 ‰ | |
Länge | etwa 9,4 km[2] | |
Abfluss am Pegel Eberswalde[3] AEo: 129 km² Lage: 900 m oberhalb der Mündung |
NNQ (29.09.1982) MNQ 1967/1998 MQ 1967/1998 Mq 1967/1998 MHQ 1967/1998 HHQ (09.08.1970) |
283 l/s 381 l/s 593 l/s 4,6 l/(s km²) 1,48 m³/s 4,5 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Herthafließ | |
Rechte Nebenflüsse | Nonnenfließ | |
Mittelstädte | Eberswalde |
Während die Schwärze im Quellgebiet am Rande des Eberswalder Urstromtals viele Mäander bildet und sich tief in die Sandhänge der Buchenwälder einschneidet, verlaufen Mittel- und Unterlauf sehr flach. Am südlichen Rand des Tierparks Eberswalde ist sie mit etwa 50 m am breitesten. Das Wasser der Schwärze besitzt im Oberlauf bis Spechthausen eine gute bis sehr gute Wasserqualität und im Unterlauf an der Messstelle Eberswalde die Gewässergüteklasse III;[4] vereinzelt sind Forellen zu beobachten.
In Höhe der Zainhammer Mühle ist die Schwärze zu einem kleinen See angestaut; bis etwa 2000 wurden hier Forellen gezüchtet. An diesem kleinen See ist eine Fischtreppe angelegt, was der Durchgängigkeit der Schwärze dienen soll. Ebenfalls in der Nähe der Zainhammer Mühle befindet sich eine im Volksmund „Wünschelbrücke“ genannte kleine Brücke. Es wird behauptet, dass Wünsche, die man sich still auf ihr wünscht, wahr werden. Diese Legende war auch schon vor 1900 Stadtgespräch.
Hinter der Zainhammer Mühle erreicht die Schwärze das Stadtgebiet von Eberswalde, fließt durch den Forstbotanischen Garten Eberswalde und gelangt am Fuß der Brunnenberge in die Innenstadt am Rand des Weidendamms in Höhe des Kulturhauses Haus Schwärzetal. Sie durchfließt den Stadtkampus der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und mündet kurz oberhalb der Stadtschleuse in den Finowkanal.
In der Schwärze lebt die Baltische Groppe, es ist fast das einzige Gewässer in Deutschland, in dem die Art zu finden ist. Weitere Arten in der Schwärze sind die Bachforelle, Drei- und Neunstacheliger Stichling, Gründling, Rotauge und der Flussflohkrebs.[5]
Im Frühjahr sorgte sie regelmäßig durch Hochwasser für feuchte Keller in Teilen von Eberswalde.
Einzelnachweise
- laut Google Earth
- Fließgewässerverzeichnis gewnet25 (Version 4.0, 24. April 2014) beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, abgerufen am 4. Mai 2015.
- Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil II 1998 Landesumweltamt Brandenburg, S. 208, abgerufen am 3. November 2018, Auf: lugv.brandenburg.de (PDF, deutsch, 5,55 MB).
- FFH-Gebiet Nr. 314: Nonnenfließ-Schwärzetal Pflege- und Entwicklungsplan Naturpark Barnim, Institut für Ökologie und Naturschutz im Auftrag des Landesumweltamtes Brandenburg, Eberswalde, 2008, S. 7, Auf: barnim-naturpark.de (PDF, deutsch, 1,73 MB)
- https://www.naturbeobachtung.de/blog/nachtexkursion-in-die-schwaerze "Nachtexkursion in die Schwärze" des Deutschen Jugendbund für Naturbeobachtung, abgerufen am 22. Oktober 2021.
Literatur
- Rudolf Schmidt:
- Der Finowkanal. Mitteilungen des Vereins Heimatkunde, 11. Jahrgang 1938
- Geschichte der Stadt Eberswalde. Band 2 von 1740–1940, Eberswalde 1940
- Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e. V.: Eberswalder Jahrbuch 2004/2005 ISSN 1616-1882