Schuhwerfen

Das Schuhwerfen ist ein veralteter Brauch in der Art eines Orakels, bei dem Dienstleute ein göttliches Zeichen bezüglich ihrer Zukunft im Hause des Dienstherrn suchten.

Schuhwerfen, in: Die Gartenlaube, 1890, Heft 26.

Technik

Hierzu setzte sich die Person in einem Zimmer auf den Boden, steckte den Fuß zur Hälfte in einen Schuh und warf den Schuh über sich hinweg.[1][2] Nach manchen Quellen saß die Person hierzu mit dem Rücken zur Tür und warf den Schuh gegen diese Tür.[1] Aus der Endlage des herabgefallenen Schuhs, insbesondere ob die Spitze oder die Ferse zur Tür zeigte, leitete die Person ab, ob sie im aktuellen Jahr im gleichen Diensthaus wieder eine Anstellung bekam.[1][2][3]

Trivia

Der Erzählung nach soll am 10. September 1655 im Dorf Cossebaude, einem heutigen Ortsteil der sächsischen Landeshauptstadt Dresden, durch etliche Dienstleute das Schuhwerfen durchgeführt worden sein, bei dem sich eine Magd beim Bücken mit tödlicher Folge ein Brotmesser in das Herz stieß, das sie am Busen trug.[2]

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift für Kulturgeschichte. E. Felber, 1874, S. 262.
  2. Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. 1855, Nr. 184 - Das unglückliche Schuhwerfen zu Cossebaude, S. 141 (books.google.de).
  3. sphinx-suche.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.sphinx-suche.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.