Schrapfendorf

Der Hof Schrapfendorf (auch „Unterster Hof“) i​st ein Ortsteil v​on Schnellmannshausen u​nd gehört s​eit 1993 z​ur Stadt Treffurt i​m Wartburgkreis i​n Thüringen.

Schrapfendorf
Stadt Treffurt
Einwohner: 8
Postleitzahl: 99830
Vorwahl: 036926
Karte
Schnellmannshausen mit Volteroda, Hattengehau und Schrapfendorf
Ansicht von Süden
Ansicht von Süden

Lage

Der Ortsteil befindet s​ich etwa s​echs Kilometer südlich d​er Kernstadt Treffurt i​m Tal d​es Schnellmannshäuser Bachs.

Geschichte

Der Hof mit dem klangvollen Namen Schrapfendorf stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert, seit 1925 ist er im Familienbesitz der Deisenroths. Alten Überlieferungen zufolge war er ein Mönchssitz, vermutlich ein zur Schnellmannshäuser Flur gehörender Wirtschaftshof im Besitz der fünf Kilometer entfernten Probstei Zella erzählte der Besitzer Hans Deisenroth in einem Zeitungsinterview. Als ein einträgliches Hobby betreiben die Deisenroths im Quellteich beim Gehöft eine Karpfen- und Forellenaufzucht.[1] Der heutige Hof Schrapfendorf befindet sich im Areal der im 14. Jahrhundert als Wüstung genannten Siedlung Schrapfendorf und gehörte im Hochmittelalter zum Gebiet der edelfreien Herren von Treffurt. An Schrapfendorf zog die von Creuzburg über Hattengehau führende Altstraße in Richtung Treffurt vorbei. Hier mündete zugleich ein aus dem Mertelstal kommender Straßenzug, der zum Gipfel des Heldrasteins aufsteigt und auch zu der im Hochmittelalter im Besitz der Treffurter Ritter gehörenden Hüneburg führt.

1640 w​urde der Ortsteil erstmals urkundlich erwähnt.[2] Er gehörte damals z​um Amt Creuzburg.

Der Flurname Judengottesacker a​m Eingang d​es Mertelstals, n​ahe bei Schrapfendorf, erinnert a​n einen d​ort gelegenen mittelalterlichen jüdischen Friedhof.

Literatur

  • Gemeindeverwaltung Falken (Hrsg.): 900 Jahre Falken an der Werra. Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 2004, ISBN 3-931431-31-2, S. 186.
  • Jürgen Runzheimer: Treffurt und Burg Normannstein. Von den Anfängen bis zum Ende des Condominiums im 19. Jahrhundert. 24 Aufsätze zur Geschichte. 2. Auflage. Selbstverlag, Gladenbach-Runzhausen 2004.
Commons: Schrapfendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eva Gebhardt: Frischer Fisch vom Mönchssitz. Schrapfendorf seit 1925 im Familienbesitz. In: Thüringische Landeszeitung. Eisenach 29. Dezember 1992.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 256.
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