Schoppenstecher-Standbild
Das Schoppenstecher-Standbild befindet sich am Rande des Schillerplatzes in Mainz zwischen dem Schönborner Hof und dem Proviant-Magazin, im ehemaligen Garten des Schönborner Hofs.
Etymologie
Die Bezeichnung des abgebildeten Schoppenstechers leitet sich von Schoppen= schöpfen – ursprünglich ist ein Gefäß für Flüssigkeiten, später ein Raummaß für Getränke gemeint und stechen = zechen, gerne und regelmäßig Wein genießen ab.
Schoppenstecher ist ein typischer Mainzer Begriff für einen Weintrinker, der in einer der Mainzer Weinstuben ab Einbruch der Dämmerung seine Nase in eine Mainzer Stange hineinsticht (=steckt), woher der Ausdruck Schoppe steche kommt.
Künstler
Als „Schöpfer“ der Statue gilt der Mainzer Porzellanfabrikant Heinz Schaubach, der Mitglied der Ehrbaren Mainzer Weinzunft von 1443 und gleichzeitig deren erster Gestalter der Zunftchronik war. Schaubach stiftete das Bronzedenkmal der Stadt Mainz zu ihrer 2000-Jahr-Feier im Jahr 1962.
Gestaltung
Der Mainzer Schoppenstecher hält in seiner rechten Hand das typische Mainzer Weinglas, die zylindrische Mainzer Stange, welche in den Weinstuben der Stadt für einfache Ausschankweine verwendet wird. Die Figur verkörpert die Lebensfreude, Zechfreudigkeit und Humor der echten Meenzer (umgangssprachlich für Mainzer).
Die Figur symbolisiert und vereint auch die von Carl Zuckmayer beschriebene Völkermühle am Rhein: Gallier, Römer, rheinfränkische Elemente, alemannische und hugenottische Komponenten und nicht zuletzt die jüdischen Elemente.
Seit 2002 befindet sich auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt in der Weihnachtspyramide der Schoppestecher als eine der typischen Mainzer Figuren.
Schoppenstecher-Preis
Eine Miniaturnachbildung des Schoppenstecher Standbilds wurde erstmals 1973 von der Stadt Mainz und wird seit 1983 vom Rheinhessenwein e.V. für besondere Verdienste um den rheinhessischen Wein vergeben. Hans-Jörg Koch war der Preisträger des Jahres 1985. Preisträger 1997: Rainer Brüderle Ex-Weinbauminister des Landes Rheinland-Pfalz. Der Schoppenstecherpreis 2002 wurde an Ökonomierat Reinhard Muth, Ehrenpräsident des Deutschen Weinbauverbandes, verliehen. Erst 2008 wurde der Preis ein weiteres Mal verliehen, diesmal an den ehemaligen Weinbauminister des Landes Rheinland-Pfalz Hans-Artur Bauckhage. Die Jury begründete dies mit den Worten: „mit großem Einsatz für die Imagesteigerung unserer Weine stark gemacht.“[1]
Weitere Preisträger:[2]
- Oskar Foltyn,
- Wolfgang Dubs 1983
- Jakob Seip 1984[3]
- Hermann Dexheimer, Mainz und Dr. Helmut Finger, Oppenheim, 1989
- Riquet H.L. Hess, Schlangenbad und Richard Sebastian, Nieder-Olm, 1990
- Rolf Braun, Mainz 1991
- Rainer Brüderle, Mainz, 1997
- Reinhard Muth, Alsheim, 2002
- Hansjochem Schrader, Alzey, 2004
- Hans-Artur Bauckhage, Daaden, 2008
- Peter Eugen Eckes, 2016[4]
Einzelnachweise
- Rhein Main Presse, Allgemeine Zeitung Mainz, vom 9. Juli 2008, S. 5.
- Die Schoppenstecher-Preisträger, abgerufen am 11. Januar 2018.
- Vita von Seip, Jakob *Heinrich (1920–2001) (Memento vom 18. Februar 2006 im Internet Archive)
- Rheinhessen: Schoppenstecherpreis für Peter Eckes
Weblinks
- Ilona Hartmann: Am Proviant-Magazin: Symbol für Meenzer Gemütlichkeit. Artikel in Der Mainzer – Die Stadtillustrierte. Heft 208, Januar 2008