Schnufenhofen
Schnufenhofen (bairisch: Schnuhof) ist ein Ortsteil von Seubersdorf in der Oberpfalz, einer Gemeinde im Landkreis Neumarkt im Oberpfälzer Jura in der Oberpfalz.
Schnufenhofen Gemeinde Seubersdorf in der Oberpfalz | |
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Einwohner: | 385 (31. Dez. 2019)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1976 |
Postleitzahl: | 92358 |
Vorwahl: | 09497 |
katholische Filialkirche „St. Bonifatius“ in Schnufenhofen |
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung von Schnufenhofen erfolgte im Jahre 1180 im berühmten Codex Falkensteinensis als Snovinhovin, ist aber wie alle umliegenden Orte sicher wesentlich älter.[2]
Das Kloster Plankstetten besitzt im Jahr 1202 einen Hof in Schnufenhofen. Im Jahr 1291 wird ein R. Snovenhover wird als Bürger von Neumarkt genannt. Um das Jahr 1300 wird das Geschlecht der Puttersberger auf dem Berglershof wird genannt.
Im Jahr 1326 wurde Snofenhofen im herzoglichen Urbar aufgeführt und nunmehr vom Amtsbereich Holnstein verwaltet.[3] Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstanden in Schnufenhofen bereits 28 der 29 Anwesen dem Amt Holnstein. Familienmitglieder des ebenfalls in Schnufenhofen anzutreffenden berühmten Schweppermann-Geschlechtes (1377 und 1409 urkundlich nachweisbar) trugen den Beinamen der Berger.
Im Jahr 1542 Einführung der Reformation, ab 1600 Pfarrei mit einem eigenen Pfarrer bis zum Beginn der Rekatholisierung im Jahr 1626.[4] 1631 übernimmt Graf Tilly Holnstein und bemüht sich in Schnufenhofen die Frühmesse mit einem eigenen Pfarrer zu besetzen. Im Jahr 1688 wird erstmals eine Schule in Schnufenhofen genannt. 1796 findet der Kampf zwischen Franzosen und Österreichern auch auf Gemeindegebiet statt.
Ab 1808 gehörte Schnufenhofen durch das Edikt von Montgelas erst zum Steuerdistrikt, dann 1811 zur Ruralgemeinde Großalfalterbach. Im Jahr 1818 wurde Schnufenhofen wieder politische Gemeinde. Diesen Status behielt Schnufenhofen bis zur Eingemeindung in die jetzigen Großgemeinde Seubersdorf bei.
In den Jahren 1835 und 1953 erfolgten jeweils Neubauten der Schule. 1837 kommt Schnufenhofen mit dem Landgericht Beilngries zum neuen Regierungsbezirk Mittelfranken. Am Nachmittag des 3. August 1859 brannte der gesamte nordwestliche Teil von Schnufenhofen darunter auch das Schulhaus bei einer Brandkatastrophe nieder.
1864 wird der deutsche Bildungsreformer Ludwig Auer Lehrer in Schnufenhofen und gründete den katholischen Erziehungsverein.
Im Jahr 1884 wird die Freiwillige Feuerwehr Schnufenhofen im Gasthaus Weigl gegründet. 1926 wechselt Schnufenhofen vom Bezirksamt Beilngries zum Bezirksamt Parsberg. 1958 erfolgt der Bau einer moderneren Wasserleitung. 1961 beginnt der Neubau der Straße von Seubersdorf nach Holnstein, 1964 wird in Schnufenhofen die Flurbereinigung durchgeführt.
Am 1. Juli 1976 wird Schnufenhofen eingemeindet und Teil der Großgemeinde Seubersdorf.[5]
Filialkirche St. Bonifatius
Bei der Filialkirche handelt es sich um eine frühgotische Anlage mit einem wuchtigen Chorturm. Durch die Feuersbrunst von 1859 wurden Turm und Dach erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die heutige Größe erhielt die St.-Bonifatius-Kirche mit der Erweiterung im Jahre 1887. Die ehemals übermalten Deckengemälde wurden bei einer Innenrenovierung 1953 wieder freigelegt.
Dorfhaus
Im Jahr 2000 wurde das Dorfhaus in Schnufenhofen erbaut.
Fasching in Schnufenhofen
Schnufenhofen ist im Landkreis Neumarkt eine Faschingshochburg.[6]
Die Katzenfliacha – also "Katzenflieger" – haben ihren Namen ihren experimentierfreudigen Vorfahren zu verdanken. Sie wollten wissen, ob eine Katze wirklich nach jedem Sprung von einem Gebäude auf den Füßen landet und diesen überlebt.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Einwohnermeldeamt, Gemeinde Seubersdorf. Website Gemeinde Seubersdorf i.d.OPf. Abgerufen am 27. Februar 2020.
- Schnufenhofen, Gemeinde Seubersdorf i.d.OPf.. In: seubersdorf.de. Abgerufen am 10. August 2015. Website der Gemeinde Seubersdorf
- Konrad Schmid: Chronik Seubersdorf, Heimatgeschichte aller Ortsteile der Gemeinde MZ-Druck, Regensburg 1993, S. 245–253
- Chronik von Schnufenhofen. In: dg-schnufenhofen.de. Archiviert vom Original am 4. März 2016. Abgerufen am 10. August 2015.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 649 und 650.
- Faschingszug in Schnufenhofen. In: mittelbayerische.de. 15. Februar 2015. Abgerufen am 11. August 2015.
- Faschingsverein Katzenfliacha Schnuhof. In: ostbayerischer-faschingszug.de. 23. Januar 2014. Abgerufen am 11. August 2015.